Rezension

Erbschaft mit Schwierigkeiten

Hab und Gier - Ingrid Noll

Hab und Gier
von Ingrid Noll

Karla, eine Bibliothekarin, die jetzt in Rente ist, bekommt eine Einladung zum Frühstück von einem ehemaligen, an Krebs erkrankten Kollegen. Diese Einladung wurde nicht grundlos gegeben: Wolfram hat einen Vorschlag; wenn Karla sich um seine Beerdigung kümmert, soll sie ein Viertel seines Erbens bekommen. Karla bespricht diese ungewöhnliche Bitte mit ihrer Freundin / Kollegin Judith, die dann Wolfram auch besucht. Der Vorschlag geht dann weiter: Sollte sich Karla um Wolfram bis zu seinem Tod kümmern, bekommt sie die Hälfte des Erbens; sollte sie aber ihn (auf eine von ihm gewünschte, angenehme Art) töten, bekommt sie alles. Karla zögert, Judith holt ihren Freund Cord zur Hilfe. Es wird  geplant und überlegt, aber nichts verläuft wie gedacht.

Dieses Buch ist mein erstes von Ingrid Noll, aber bestimmt nicht mein letztes. Es lässt sich flüssig lesen, es gibt aber auch viele Zitate und literarische Hinweise. Die Szene im Friedhof ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Es ist in der Ich-Form geschrieben: Karla ist die Erzählerin, der Leser erfährt von ihrem Leben, Gedanken, Wünschen, Enttäuschungen usw... Der Kontrast zwischen der älteren Dame und ihrer quirligen Freundin war sehr unterhaltsam, so wie zwischen den beiden Weltanschauungen und Moral. Und es ist auch witzig.

Faszit: Das Buch zu lesen war eine sehr schöne Zeit und ich kann es nur weiter empfehlen!