Rezension

Ermittlerteam wider Willen

Kalte Lügen -

Kalte Lügen
von Julia Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

Der abgebrannter Privatdetektiv Henry soll für seine Klientin Louise Münz einen ‚unbescholtenen‘ Winzer beobachten. Dieser Winzer befindet sich nicht nur seit einiger Zeit in einer Rosenkriegs-Scheidungssituation, er hat Louise angeblich auch gewürgt und begrabscht. Doch dann ist Louise plötzlich wie vom Erdboden verschwunden und Henry wird eines Mordes verdächtigt. Gleichzeitig will die Privatermittlerin Susanne den Verkauf von gestohlenen Kunstgegenständen fotografieren und wird dabei von irgendjemandem mit einer Armbrust beschossen.

Wie es der Zufall so will, hängen die beiden Fälle und Henry muss mit Susannes Hilfe seine Unschuld beweisen. Das ist aber gar nicht so leicht, weil der eigentliche Mörder dauernd dafür sorgt, dass der tapsige Henry seine Spuren bei allen Tatorten zurücklässt.

Der schöne Schreibstil, die Regionalproblematik Schwaben - Baden und die tolle Bildersprache haben mir sehr gut gefallen. Wenn man mit „Einunddreißig [...] eindeutig zu jung [ist] um wie ein Spiegelei zu enden“ oder die Wassertropfen auf der Streuobstwiese wie Diamanten glänzen, lässt das auf zahlreiche weitere schön beschriebene Bilder mit einem Schuss Humor hoffen. Auch das Cover finde ich wunderschön. Der Blick aus der dunklen Scheune auf die friedliche, badische, sanfte Hügellandschaft macht Lust darauf das Buch in die Hand zu nehmen, damit man mit dem Lesen beginnen kann. Sobald man das tut, kommt man dank der Hauptfiguren aus dem Schmunzeln nur selten heraus.

Alles in Allem macht dieses Buch sehr viel Spaß beim Lesen von Anekdötchen aus der Schwaben – Baden – Problematik, den ungleichen Privatermittlerteam und den restlichen Beteiligten dieser Geschichte.