Rezension

Erst passiert nichts und am Ende überstürzt sich alles

Mitternacht - Christoph Marzi

Mitternacht
von Christoph Marzi

Bewertet mit 2 Sternen

Erster Satz

Alle Bücher träumen von Geschichten.

Meinung

Nicholas James ist Student, Autor und Bewohner eines Hausbotes, als er eines nachts aufwacht und ein fremder Mann vor ihm steht. Obwohl dieser in einer Parallelwelt verweilt, kann Nicholas Peter Chesterton sehen und mit ihm sprechen. Von ihm erfährt er von der Welt der Toten und reist ins London der Parallelwelt. Dort passieren schlimme Dinge, die auch Auswirkungen auf die Welt der Lebenden haben könnten, werden sie nicht verhindert.

Durch einen personalen Erzähler folgen wir Nicholas durch die verschiedenen Städte und erhalten einen guten Einblick in seine Gedanken. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und ruhig, wie alles in der andere in der Geschichte auch. Sie plätschert nur vor sich her und bleibt immer nur in den "Startlöchern" anstatt mal Fahrt aufzunehmen. Dafür wird die Geschichte am Ende abrupt abgeschlossen. Kurz und knapp wird fast alles Offene abgeschlossen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass der Autor einen Schlaganfall hatte, dennoch hab ich mich am Ende des Buches vor den Kopf gestoßen gefühlt. Die Welt der Toten versinkt im Nebel, jedenfalls aus der Sicht von Nicholas, der ja eigentlich nicht tot ist. Alles erscheint grau und düster und missratene Geister streunen durch die Gassen. Solange die Toten nicht vergessen werden leben sie in der anderen Welt weiter. Sogenannte Flüsterer sorgen in der Welt der Lebenden für Geschichten, sei es als Buch, Musikstück oder Gemälde, damit die Gesiter nicht vergessen werden.  

Charaktere

Nicholas ist ein sympathischer Protagonist, ebenso ruhig wie die gesamte Geschichte. Dazu passend, aber so ganz ohne Ecken und Kanten und somit eher langweilig. Er lernt Agatha in der Welt der Toten kennen und während sie sich gerade einmal zwei Tage kennen, funkt es schon zwischen den beiden. Auch Agatha ist wie die meisten Charaktere blass und nur oberflächlich gestaltet.

Peter Chesterton bleibt auch zum Ende mysteriös und wird wenig beschienen, allerdings passt dies auch zu seiner Rolle als Flüsterer.

Fazit

Zu Beginn passierte erst mal gar nichts und am Ende zu viel, wovon aber nur wenig rüber gebracht wurde. Die Geschichte war an sich nicht schlecht und hat definitiv Potenzial, aber packen konnte sie mich leider überhaupt nicht. 2 Sterne