Rezension

Erster Band der Trilogie - Katharina

Zeit des Glanzes - Mila Sommerfeld

Zeit des Glanzes
von Mila Sommerfeld

Bewertet mit 3 Sternen

eine gute Idee, die eine bessere Umsetzung verdient.

"Würzburg, 1933: Als Katharina von ihrer großen Liebe Joseph ein Eheversprechen erhält, ist sie überglücklich. Doch nach Ausbruch des Krieges flieht Joseph, der Jude ist, aus Angst vor der Verfolgung der NSDAP in die Schweiz. Katharina muss ihren Geliebten schweren 

Herzens gehen lassen, da ihr Vater als ParteiMitglied eine solche Verbindung niemals billigenwürde. Stattdessen übernimmt sie Josephs Kaufhaus mit dem Vorsatz, es bis zu seiner 

Rückkehr zu führen. Als sie jedoch durch einen Brief erfährt, dass Joseph in der Schweiz eineandere Frau geheiratet hat, bricht ihre Welt zusammen. Um den Schmerz über den Verlust 

ihres Geliebten zu stillen, bringt sie das Kaufhaus mit der Hilfe ihrer Schwestern zu neuem 

Glanz. Doch dann steht Joseph nach dem Krieg plötzlich vor ihrer Tür und fordert das 

Kaufhaus zurück .." - soweit der Klappentext.

Mila Sommerfeld, Jahrgang 1963, wurde in Rumänien geboren. Seit 1970 lebt sie mit ihrer Familie im Kreis Würzburg. Vor rund sieben Jahren entdeckte sie die Leidenschaft für das Schreiben und blieb ihr treu. Erste Geschichten von ihr wurden in Anthologien veröffentlicht. 2017 nahm die Agentur Ashera sie mit einem Roman über die Freundschaft zwischen einem Einhorn und einem Fisch unter Vertrag. Seitdem schreibt sie in unterschiedlichen Genres.
Mit dem ersten Band der Trilogie Zeit des Glanzes Die Schwestern der Kaufhausdynastie wird nun ihr Debütroman veröffentlicht. (Quelle: amazon).

Das Cover zeigt eine junge Frau vor einer Villa mit großem Garten. Es passt perfekt zum Inhalt.

Der vorliegende Band ist der erste einer Trilogie der Schwestern der Kaufhausdynastie. Diese Bezeichnung führt ein wenig in die Irre, denn Katharina, die älteste Schwester, erwirbt das Kaufhaus von Joseph Weiß und stellt ihre beiden Schwestern zu einem späteren Zeitpunkt ein.

Mila Sommerfeld schreibt einen gut lesbaren und flüssigen Stil. Sehr gut, bildhaft und liebevoll wird die Stadt Würzburg beschrieben. Auch der schreckliche Bombenangriff, der 1945 Würzburgs Innenstadt zerstörte, ist sehr realistisch geschildert. Mila Sommerfeld kann schreiben. Deshalb finde ich es sehr schade, dass die Autorin sich entschlossen hat, den drei Schwestern jeweils einen eigenen Band zu widmen. Diese Entscheidung hat zur Folge, dass vieles an der Oberfläche bleiben muss, um nicht zu viel aus den folgenden Bänden vorwegzunehmen. Damit fehlt den Protagonisten die Tiefe, auch und vor allem Katharina, deren Entscheidungen in meinen Augen nicht immer nachvollziehbar sind. Dies betrifft insbesondere das Ende dieses Bandes.

Größere Zeitsprünge verhindern ebenfalls, dass mehr Tiefe entsteht, weil viele Ereignisse nur kurz erwähnt werden.

Viele Fragen, die sich mir im Verlauf der Lektüre gestellt haben, bleiben unbeantwortet - zumindest noch. Vielleicht erschließt sich manches, wenn Sophia und Marias Geschichten ebenfalls erzählt sind.

Die Idee zu dieser Trilogie gefällt mir außerordentlich gut, die Umsetzung leider weniger.

Fazit: eine gute Idee, die eine bessere Umsetzung verdient.