Rezension

Es gab sehr süße Szenen, aber ich habe auch Kritik

Amber Eyes - Mit dir für immer -

Amber Eyes - Mit dir für immer
von Sina Müller

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sam ist ein Star. Mit seiner Boygroup hat er weltweit Erfolge gefeiert und jetzt will er seine Solo-Karriere starten. Doch in der Vergangenheit hatte er einige Probleme, darunter auch Drogen. Sein Manager gibt sich alle Mühe ihn zu unterstützen, aber er drängt Sam auch, sich einen Ausgleich zu dieser „künstlichen Welt“ des Showbusiness zu suchen und den Kontakt mit seinen alten Freunden wieder aufzunehmen. Letztendlich gibt Sam nach, nur um festzustellen, dass sein ehemaliger bester Freund, Paul, schon vor einigen Monaten dem Krebs erlegen ist. Das zieht Sam den Boden unter den Füßen weg, vor allem auch wegen Allie, Pauls Zwillingsschwester, die sich so sehr verändert hat. Der Schmerz hat sie gebrochen. Sam erkennt, dass er Allie nicht nur wieder in seinem Leben haben will, nein, er braucht sie sogar, aber vor allem will er, dass Allie wieder lernt das Leben zu lieben, so wie früher. Aber hat ein Weltstar wie er überhaupt eine Chance auf ein Stück Normalität in seinem Leben? Oder wird er alles für Allie nur noch schlimmer machen?

 

 

Ganz zu Beginn wirkt Sam wie ein launischer A… - so ein typischer Ex-Boygroup-Star, der es jetzt auf eine Solokarriere anlegt, aber dabei ins Schwimmen kommt. Er wirkt oberflächlich und schon allein die Tatsache, dass er seine besten Freunde so lange ignoriert und aus seinem Leben gestrichen hat, macht ihn alles andere als sympathisch. Eher das Gegenteil. Man gönnt ihm den Schock, als er von Paul erfährt und gibt sich zusammen mit Allie der rechtschaffenen Empörung über sein Verhalten hin.

Doch dann wird einem durch Allie auch klar, dass viel mehr in Sam steckt, als man es je erwartet hätte. Dass sein ganzes Verhalten eigentlich nur ein Schutzmechanismus ist, weil er hochsensibel ist und die Gefühle anderer ungefiltert abbekommt. Und man erkennt, dass Sam vielleicht gar kein A… ist, sondern einfach bloß verloren.

 

Allie leidet sehr. Sie und Paul standen sich näher als Geschwister, näher noch als Zwillinge, was sie ja auch waren. Paul war die andere Hälfte ihrer Seele und umgekehrt. Sein Verlust war schon hart genug, aber ihn leiden zu gehen, war noch schlimmer. Zudem lebt Allie mit der Angst, als sein Zwilling, ebenfalls dazu verurteilt zu sein, genauso zu sterben wie er. Wer weiß schon, ob sie nicht auch irgendwann Krebs bekommt? Ihr Risiko ist erhöht durch Paul. Und so bestimmen Trauer und panische Angst Allies Leben. Bis Sam wieder auftaucht. Dann kommen noch Wut und Mitgefühl dazu.

 

Aber die Situation ist schwierig. Einst war Allie in Sam verliebt, aber er hat nach einem Kuss ihr Herz gebrochen. Diese Zurückweisung sitzt tief. Andererseits lebt Sam in einer ganz anderen Welt. Ist da überhaupt Platz für Allie?

 

 

Fazit: Mir hat das Buch einerseits sehr gut gefallen. Ich mochte beide Protagonisten, obwohl ich mich anfangs mit Sam schwergetan habe. Es gab viele wirklich süße Szenen und ich fand es toll, wie mit dem Thema Trauer umgegangen wurde. 

Ich konnte aber ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen, vor allem gegen Ende wurde es für mich manchmal zu sehr Klischee. Das Buch hat noch die Kurve gekriegt, aber es war knapp. 

Was mich zudem gestört hat, waren die wirklich zahlreichen Fehler im Buch. Oft schienen es Tippfehler zu sein, aber manchmal auch mehr. Es ist einfach schade, wenn es einem so deutlich auffällt.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.