Rezension

Essen ist fertig...

Kochen im falschen Jahrhundert -

Kochen im falschen Jahrhundert
von Teresa Präauer

Bewertet mit 4 Sternen

…oder auch nicht. Denn das lässt bei der Gastgeberin ein bisschen auf sich warten. Zusammen gekommen sind in der neuen Wohnung der Einladenden, ihr Lebensgefährte, die Ehefrau mit ihrem Ehemann sowie der Schweizer.
Dabei muss die Gastgeberin so einiges im Laufe des Abends „aushalten“. Das Ehepaar die viel zu spät zum Abendessen erscheinen, der Schweizer, der die Wohnung mit nassen Schuhen betritt, der Partner, der Gastgeberin, der das gute Geschirrtuch dazu benutzt am Boden etwas aufzuwischen oder die Ehefrau, die so einiges am Geschirr auszusetzen hat. Doch sie macht gute Miene zum bösen Spiel und alle gemeinsam versuchen sie die Zeit bis zur Hauptspeise mit unterhaltsamen Gesprächen zum Weltgeschehen zu überbrücken.

Teresa Präauer stellt die Szenen bzw. die Dialoge zwischen den Protagonisten treffend und pointiert dar. Der Autorin gelingt es in den Gesprächen der Beteiligten gesellschaftliche Phänomene und Verhaltensweisen kritisch und bisweilen ironisch darzustellen. Bei einigen Aussagen habe ich mich manchmal sogar leider selbst erkannt.
Schade fand ich, dass am Tisch die meiste Zeit eine latent aggressive Stimmung herrschte und ich mich gefragt habe, weshalb die Gastgeberin diese Menschen eingeladen hat, wenn sich die Gäste untereinander doch anscheinend gar nicht mögen.
Teresa Präauer gelingt es hingegen diese aggressive Stimmung für den Leser spürbar zu machen. Doch hat mich sehr fasziniert.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, der mit einer gewissen Ironie gesellschaftliche Gepflogenheiten ins Visier nimmt.