Rezension

Etwas fern von meiner Realität, aber gut geschrieben

Kein Rockstar für eine Nacht -

Kein Rockstar für eine Nacht
von Kylie Scott

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die neueren Bücher von Kylie Scott kenne ich bereits, aber die ihre Rockstar-Reihe kenne ich noch nicht. Die Reihe ist bereits im Jahr 2014 unter gleichem Namen erschienen und hat jetzt nur ein neues Gewand. In meinen Augen kam „Kein Rockstar für eine Nacht“ nicht an die Romane heran, die ich bereits von der Autorin kenne. Allerdings war es genauso gut geschrieben.

Evelyn hat immer getan, was man von ihr erwartet hat. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag möchte sie daher etwas Verrücktes tun und fährt mit ihrer Freundin nach Las Vegas. Dabei war nicht geplant, dass sie am nächsten Morgen mit einem Ehering am Finger aufwacht und zu keinem andren als dem Gitarristen einer erfolgreichen Rockband. Ihr Leben wird damit komplett auf den Kopf gestellt.

Das Setting war bereits durch den Klappentext bekannt und mir war da schon klar, dass dies kein Szenario ist, was in meinen Augen sehr wahrscheinlich ist. Ich glaube nicht, dass es viele gibt, die in Vegas einen Fremden heiraten und sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern können. Noch weniger wahrscheinlich ist es, dass dieser Fremde eine Berühmtheit ist. Das war mir bewusst und ich hatte mich darauf eingestellt, dass mir so eine Geschichte niemals widerfahren würde. Allerdings hatte ich darauf gehofft, dass ansonsten die Handlung in sich schlüssig und in dem gegebenen Rahmen realistisch ist. Leider musste ich feststellen, dass die Geschichte noch an der ein oder anderen Stelle etwas überzogen war.

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, war das eigentliche Kennenlernen von Evelyn und David. Es kommt wohl nur sehr selten vor, dass man den Ehemann erst nach der Hochzeit kennenlernt. Ich fand die kleinen alltägliche Szenen gut und wie sie sich auf vielen verschiedenen Ebenen annähern. Es gibt viele Gespräche zwischen den beiden und ich mochte, dass erst einmal der Fokus auf den Gesprächen und gemeinsamen Aktionen liegt. Für mich hätte es hier nicht gepasst, wenn die beiden direkt im Schlafzimmer gelandet wären.

Auch wenn David ein Rockstar ist, steht die Band bei diesem Roman nicht im Vordergrund. Auch die anderen Bandmitglieder kommen zwar vor, aber spielen keine große Rolle. Das Setting hätte somit auch funktioniert, wenn David aus anderen Gründen eine Berühmtheit wäre. Wer diese Roman somit nur liest, weil er von einem Rockstar handelt, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer eine gute, kurzweilige Geschichte lesen möchte, der ist hier genau richtig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass die aktuelleren Bücher der Autorin noch vielschichtiger sind.