Rezension

Familiengeschichte im Roma-Milieu

Was mit Rose geschah - Stef Penney

Was mit Rose geschah
von Stef Penney

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Privatdetektiv Ray Lovell steht kurz vor der Pleite. Da bekommt er einen mysteriösen Auftrag: Ein Mr.Wood möchte, dass er seine Tochter Rose Janko sucht, die vor sechs Jahren spurlos verschwunden ist. Sie hat einen Ehemann und ihren kleinen Sohn Christo, der behindert zur Welt gekommen ist, zurückgelassen. Es wird behauptet, sie sei mit einem Mann verschwunden. Doch diejenigen, die sie kennen, können sich das nicht vorstellen.

Ray befindet sich selbst einer schwierigen Lebensphase. Er kann nicht verkraften, dass seine Frau die Scheidung will. Gleich zu Beginn des Romans wacht er nach einem Unfall im Krankenhaus auf. Er kann nicht sprechen und sich kaum bewegen. Ganz allmählich kommen die Erinnerungen an den Besuch im Romalager hoch. Nur weil sein Vater schon Roma war, hat er den Auftrag bekommen. Einem Gorjio würde kein Fahrender Auskunft erteilen.

Die Autorin Stef Penney, geboren und aufgewachsen in Edinburgh, hat ihren Roman in England um 1980 angesiedelt. Sie lässt abwechselnd Ray und den Zigeunerjungen JJ erzählen. Durch diese Zweigleisigkeit erfährt der Leser zahlreiche Hintergrundinformationen und wird auch immer wieder auf die falsche Fährte geführt. Die Leserin erfährt viel über das Leben im Wohnwagenlager, über den Familienzusammenhalt und eine merkwürdige Erbkrankheit. Das Buch ist interessant und teilweise richtig spannend, aber kein Krimi im herkömmlichen Sinn. Leider enthält es auch die ein oder andere Länge, weshalb ich ihm nicht die volle Punktzahl geben kann.