Rezension

Freundschaft oder Rivalität?

Roxy -

Roxy
von Johann von Bülow

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Geschichte über zwei ungleiche Freunde und die Frage, wer ist man eigentlich und was macht einen aus.

Marc Berger ist unterwegs nach München. Er möchte auf die Beerdigung seines einstmals besten Freundes Roy gehen. Auf der Fahrt begleiten ihn Erinnerungen aus Kindheits- und Jugendtagen. Der selbstbewusste Roy, dem es völlig egal war, was andere von ihm dachten und der aus einem sehr reichen Elternhaus stammte. Marc hingegen, der in eher bescheidenen Verhältnissen aufwuchs und es immer nur den anderen recht machen wollte, um zu gefallen. Zwei völlig unterschiedliche Jungs, die dennoch oder gerade deswegen miteinander Freundschaft schlossen. Diese Freundschaft war allerdings nicht ungetrübt, denn immer wieder gab es Rivalitäten, spätestens dann als es um Carolin ging.

Johann von Bülow reiht Erinnerungen an die 80er Jahre in München aneinander und lässt uns in Episoden den Luxus und das Partyleben  von damals miterleben.

In dem Roman werden die Themen Freundschaft, Verlust, Selbstbewusstsein und Liebe beleuchtet. Und auch immer wieder die Frage, wer ist man denn eigentlich? Kann man der sein, der man will oder geben die Umstände und das soziale Umfeld die Persönlichkeit vor?

Der Roman gliedert sich in fünf Teile, wobei sich mir die Unterteilung nicht ganz erschlossen hat. Es ist ein Buch der leisen Töne und ich habe es sehr gerne gelesen, vor allem hat mir die ehrliche Innenschau von Marc gefallen.

Am Ende fehlte mir die Quintessenz, der rote Faden sozusagen. Das Roxy, das titelgebend ist, kommt nur am Rande vor. Roy hätte ich passender gefunden. Ein interessantes Buch, bei dem mir dennoch etwas gefehlt hat, um es zu einem sehr guten Buch zu machen.

Allerdings hat es mich auch zum Nachdenken angeregt.