Rezension

Funkelnder Kriminal- und Liebesroman

Das Diamantenmädchen - Ewald Arenz

Das Diamantenmädchen
von Ewald Arenz

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Roman bringt Ewald Arenz so einiges zum Funkeln, und das liegt nicht nur an den Diamanten, die Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sind. Zum einen spielt sie im Berlin der Goldenen Zwanziger, wo das Leben pulsiert, die Geschäfte florieren und die glitzernde Abendgarderobe gern zur Schau getragen wird. Zum anderen verdreht die titelgebende Hauptfigur und Journalistin Lilli Kornfeld mit ihrem Charme so manchen Männern den Kopf.

Dazu zählt auch der junge Kommissar Schambacher, der mit seinem Kollegen Togotzes in einem Mordfall ermittelt. Ein schwarzer Mann, der im Besitz eines Rohdiamanten war, wurde ermordet. Zur gleichen Zeit erteilt der Staatssekretär von Schubert Lillis Jugendliebe Paul van der Lahn den geheimen Auftrag, Rohdiamanten zu schleifen. In Rückblicken erfahren wir über die enge Freundschaft zwischen Paul, Lilli und ihrem Bruder Wilhelm in Kindheitstagen und welche Rolle Diamanten dabei spielten.

Während der Kommissar auf eine heiße Spur stößt, schreibt Lilli eine Artikelserie über Diamanten, in der wir interessante Hintergründe über deren Fundorte, Bearbeitung und blutigen Geschäfte erfahren. Doch neben den begehrten Steinen gibt es ein weiteres Thema, das sich wie ein roter Faden durch den historischen Krimi zieht: welches Leid und welche grausamen Spuren der Krieg bei den Menschen hinterlassen hat. So verbirgt sich hinter der glänzenden Fassade eine tiefgründige, wendungsreiche Geschichte, die nicht nur fesselt, sondern auch durch viel Lokalkolorit, sprachlicher Eleganz und einem wunderschönen Buchcover großes Lesevergnügen bereitet.