Rezension

Gefährliche Reise zum Mond

Die Apollo-Morde -

Die Apollo-Morde
von Chris Hadfield

Bewertet mit 4 Sternen

Als ehemaliger Astronaut kennt Chris Hadfield das Metier, über das er hier schreibt, sehr gut, auch wenn er nie an einer Apollo-Mission teilgenommen hat sondern erst in den 90er Jahren seinen Beruf aufnahm. Dennoch weiß er um viele technische Details, die er auch alle verarbeitet in seinem Buch. Dadurch wird der Roman kein reiner Krimi, sondern stellenweise ein ähnlich wissenschaftlicher 'Bericht' wie es Jim Lovells Buch über die Apollo 13 Mission ist. Mir war das durchaus Recht, denn ich fand auch die rein raumfahrerischen Szenen und Kapitel spannend genug. Auch wenn es stellenweise zu viele Einzelheiten gab und das Buch damit unnötig lang wurde. 

Die allerletzten Kapitel hingegen, wo es dann zum finalen Showdown aller Parteien kommt, fand ich fast schon zu reißerisch - und passte nicht so recht zum vorangegangenen recht authentisch erzählten Teil des Romans. Aber es ließe sich sicherlich sehr gut in einem Hollywood-Blockbuster umsetzen. James Cameron, dessen Meinung zum Buch als Testimonial am Cover verwendet wird, könnte sich gleich mal die Rechte daran sicher. Er, oder auch Roland Emmerich, könnten wahrscheinlich einen tollen Film daraus machen. Das einzige Problem wäre, dass die Hauptfigur eher unsympathisch ist und nicht so recht zum Helden taugt.

Hätte ich das Buch vor 6 Monaten gelesen, hätte ich noch gedacht "puh, zum Glück ist der Kalte Krieg vorbei". Jetzt allerdings denke ich mir, dass der wohl nie vorbei war und Spionage auf allerhöchstem Niveau zwischen den USA und Russland wahrscheinlich die ganze Zeit über an der Tagesordnung war.