Rezension

Gefühlvoller, aber leider auch vorhersehbarer Auftakt

Für immer die Seele - Cynthia J. Omololu

Für immer die Seele
von Cynthia J. Omololu

Bewertet mit 3 Sternen

Cole besucht gemeinsam mit ihrer Schwester den Londoner Tower, als sie ganz plötzlich von einer Vision heimgesucht wird. Bei dieser einen soll es jedoch nicht bleiben, schon einige Momente später erlebt sie eine Jahrhunderte zurückliegende Enthauptung. Als sie in die Realität zurückkehrt steht sie kurz davor ohnmächtig zu werden, doch zum Glück taucht der charismatische Griffon gerade noch im rechten Moment auf um sie aufzufangen, bevor sie zu Boden stürzt. 
Zurück in San Francisco trauert Cole dem jungen Griffon nach, den sie nach dem Tag im Museum nicht wiedergesehen hat und der, so vermutet sie, sich jetzt auf der anderen Seite der Erde befindet und sie sicher schon längt vergessen hat. Auch ihre Visionen nehmen zu, immer wieder gleitet sie ab an fremde Orte und in andere Zeiten. Die talentierte Cellistin glaubt schon verrückt zu werden, als wie aus dem Nichts Griffon erneut in ihr Leben tritt und ihr seine Hilfe anbietet. Doch kann sie dem jungen Mann, zu dem sie sich mehr und mehr hingezogen fühlt und der um ihre Visionen weiß, wirklich trauen ? Stück für Stück fügt Cole die Puzzleteilchen ihrer Visionen zusammen und schon bald erkennt sie, welch dunkles Geheimnis sie und Griffon verbindet....
 

Meinung:

Das Cover erinnert an verlaufene Aquarellfarbe in sanften Tönen, durch die Schrift und Zeichnung der jungen Frau, die aussehen als wurden sie mit dem Pinsel gemalt, wirkt es auf mich weder zu schlicht, noch zu opulent. Die Kombination ist genau richtig und spricht mich optisch an.

 
Zur Geschichte muss ich sagen, das sie mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Die Idee mit der Reinkarnation und den Visionen fand ich zwar großartig, aber einige Handlungsstränge waren von Anfang an zu vorhersehbar.

Auch gab es immer wieder diverse Zeitsprünge, die mich als Leser stellenweise irritiert haben. Ein Kapitel geht zu Ende und das nächste beginnt erst ein paar Tage später. Damit konnte ich mich leider auch bis zum Schluss nicht richtig anfreunden.

Coles Visionen sind unkontrolliert ( so erinnere ich mich beispielsweise an eine Bestimmte, die für mich, auch jetzt nach dem Lesen, noch keinen Sinn ergeben hat ) und tauchen meist dann auf, wenn sie mit Menschen oder Gegenständen in Berührung kommt. Zunächst ist das verwirrend, aber im Verlauf der Geschichte schließt sich für den Leser jedoch der Kreis und man kann, bis auf diese eine bestimmte Vision, alle zusammenfügen, so das es einen tieferen Sinn ergibt.Außer den beiden Hauptprotagonisten fand ich die Charaktere sehr blass und schrecklich oberflächlich. 

Auf mich hatte es den Eindruck das sie am Rande existieren und nur dann ins Bild treten, wenn es der Autorin gerade passt. Am besten lässt sich dies wohl am Beispiel von Coles Mutter beschreiben, die hauptsächlich auf den Erfolg ihrer Tochter fixiert ist und immer dann auftaucht, wenn es ums Üben und ums Cello spielen geht, aber komplett von der Bildfläche verschwindet als es um das Zusammensein mit Jungs geht, das sie ja eigentlich nicht duldet, denn Cole sollte ihre Zeit ja lieber mit Üben verbringen...hmmm...

Aber es gab natürlich auch viele positive Aspekte. 
So fand ich die Liebesgeschichte die sich zwischen Cole und Griffon entwickelt wirklich süß und ja, auch herzerwärmend. Richtig spannend wird es gegen Ende, als die beiden sich dem Geheimnis stellen müssen, das sie miteinander verbindet und sich die vielen kleinen Puzzleteilchen zu einem großen Ganzen zusammenfügen. 

Fazit:
Ein gefühlvoller, in sich geschlossener, aber leider auch sehr vorhersehbarer Auftakt,
der mich nicht ganz überzeugen konnte.