Rezension

Gejagt **

Projekt 22 -

Projekt 22
von Alexa Linell

Bewertet mit 2 Sternen

Alice wird von ihren Eltern immer wieder in eine Klinik gebracht, untersucht und auch sonst von anderen Kindern abgeschirmt, damit sie nicht erkrankt. Inzwischen erwachsen, weiß sie, dass sie dort – besonders in einer Zweigstelle, der Anstalt – nichts Gutes erwarten kann und flieht. In Hamburg trifft sie auf ein Geschwisterpaar, das Hilfe anbietet, aber kann sie diesen beiden trauen?

Die Hetzjagd beginnt aufregend und spannend, schließlich weiß man zu Beginn ja noch nicht, wovor die junge Frau flieht und was in dieser ominösen Klinik passiert. Aber auch mit den Geschwistern Frauke und Simon ist die Jagd auf Alice noch lange nicht zu Ende. Kaum  entspinnt sich eine informative Handlung, muss wieder jemand Reißaus nehmen, als Leser hat man bald das Gefühl, dass alles in einer Wiederholungsschleife feststeckt und sich immer wieder Jäger und Gejagte auf der Bildfläche abzeichnen. Auch wenn Alice und andere wesentliche Figuren glaubwürdig dargestellt werden, so kann man aufgrund ständiger Fluchtszenen kaum eine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Das Thema selbst, welches sich hinter Projekt 22 verbirgt, Krankheit, Forschung, Gentherapie, ist durchaus interessant, die Überlegungen, welche dazu ins Buch einfließen, sind hofnungsvoll und beängstigend zugleich – gut vorstellbar, dass etwas Ähnliches tatsächlich passiert. Die Wendungen und Überraschungen, die ins Geschehen eingearbeitet sind, sorgen ebenso für Abwechslung, insgesamt mangelt es aber – abgesehen von einigen Kampfszenen – an Spannung.

Leider konnte mich dieser Thriller nicht begeistern, andere Stimmen zeugen jedoch genau vom Gegenteil. Es schadet also nicht, sich selbst eine Meinung zu bilden.