Rezension

Gelungene Fortsetzung

Storm – Die Auserwählte - Virginia Bergin

Storm – Die Auserwählte
von Virginia Bergin

Bewertet mit 4 Sternen

Mittlerweile ist eine Zeit vergangen seit der erste tödliche Regen fiel, dem ein großer Teil der Weltbevölerung zum Opfer fiel. Die fünfzehnjährige Ruby ist eine der wenigen Überlebenden, doch die Armee gewährt nur den "Nützlichen" Hilfe und Unterkunft, so dass Ruby in ihr Elternhaus zurückgekehrt ist. Dort wartet sie nun darauf, dass ihr Vater sie holen kommt, denn er hat ihr eine Nachricht an der Küchenwand hinterlassen, dass er zurückkommen wird. Doch es kommt niemand, bis eines Tages die Kirchenglocken läuten. Saskia, die eigentlich auf dem Armeestützpunkt in Sicherheit war, ist zurückgekehrt und erzählt Ruby haarsträubende Dinge, denn angeblich würden Experimente an Kindern durchgeführt, um ein Heilmittel gegen den Virus zu finden. Kurzentschlossen begleitet Ruby Saskia zurück zur Armee und kann dort kaum ihren Augen trauen, wie die Menschen hier ihr Leben weiterführen können, während draußen ein täglicher Kampf ums Überleben stattfindet. Aber stimmt das mit den Experimenten? Falls ja, was machen sie? Und wo ist eigentlich Darius, der Nerd, den Ruby eigentlich nicht leiden kann?! Oder vielleicht doch?

Meine Meinung:

Bereits der erste Band war mit einem flüssigen, einfachen Schreibstil versehen und so sieht es auch hier beim zweiten Teil aus. Die Sprache ist sehr leicht verständlich und recht jugendlich gehalten. Was auch sehr gut zur Zielgruppe passt und diese durchaus ansprechen wird. Was an dieser Form so ganz anders ist, ist, dass Ruby wortwörtlich die Ich-Erzählerin ist, sie richtet also immer wieder ihr Wort an die Leser, was diese mehr in die Geschichte einbinden soll. Dieses gelingt nicht bei allem, denn ich fand es hier und da recht nervig, zumal Ruby anstelle von Schimpfwörtern oder Flüchen einen dümmlich aussehenden Klecks einsetzt. Diese Kleckserei, die im ersten Band immerhin noch das Wort Schmetterling zierte, nahm dann doch etwas überhand und für mich persönlich war es zu viel des Guten. Auch Rubys Gedankengängen zu folgen, war nicht immer ganz so einfach, da sie manchmal ein wenig wirr war, in ihrer Situation aber durchaus verständlich. Ruby war bis dato ein sehr verwöhntes, zickiges Mädchen, dessen größte Sorgen vor dem tödlichen Regen, in Nagellack und wie knutsche ich mit dem angesagten Jungen herum, bestand. Jetzt ist Ruby auf sich allein gestellt und kommt nicht richtig gut zurecht. Alleine wie sie in ihrem Elternhaus lebt, hat mich etwas geekelt und gegraust. Ruby ist keine überschwängliche, kämpferische Heldin, wie man sie aus anderen Endzeitromanen oder Dystopien kennt, sondern einfach Ruby. Doch trotzdem sie extrem viele Ecken und Kanten hat, hat sie ihr Herz am rechten Fleck. Sie handelt häufiger unbedacht und dadurch gerät sie des Öfteren in Schwierigkeiten, aber es sorgt auch für das gewisse Maß an Spannung, die durchaus im gesamten Buch vorhanden ist, also ein recht hoch gehaltener Spannungslevel, mit dem passenden Höhepunkt am Schluss. Die Nebencharaktere bleiben hier weitestgehend blass, mir gelang es hier gar nicht, zu einer der anderen Figuren eine Beziehung aufzubauen. Es kommen zwar auch hier Personen aus Teil 1 vor, aber viel zu Wort kommen diese nicht.

Mein Fazit:

Spannend, hier und da etwas wirr und nervig, aber trotzdem sehr lesenswert, kommt die Fortsetzung daher. Der jugendlicher Sprachstil sorgt dafür, dass man recht schnell durch die Seiten fliegt und das Buch dementsprechend kurzweilig bleibt. Ruby ist ein gewöhnungsbedürftiger Charakter, deren Verhalten ich aber auch hier entschuldigen kann, denn ich kann mir nicht vorstellen, wie ein "normaler" Teenie unserer Zeit handeln würde, wenn er in Rubys Situation geräte. Dementsprechend ist das ganze auch recht glaubwürdig gehalten. Wer Teil 1 mochte, sollte auf jeden Fall auch Teil 2 lesen! Von mir gibt es vier von fünf Sternen!