Rezension

Gelungener Reihenauftakt

Eis. Kalt. Tot. -

Eis. Kalt. Tot.
von Anne Nordby

Bewertet mit 5 Sternen

Eiskalt ist der Tod. Und das mitten in Kopenhagen. Eine männliche Leiche wird gerade aus dem Hafenbecken gefischt – die Kriminalkommissarin Kirsten Vinther ahnt, dass einiges auf sie zukommen wird.

Kirsten holt sich Marit Rauch Iversen in ihr Team, auch der neue Kollege  Jesper Bæk will beschäftigt sein, dazu der Pathologe Dr. Bostrup. Ganz eigenwillige Charaktere stoßen hier aneinander. Die resolute Kirsten leitet die Ermittlungen, sie begegnet Bæk aus Jütland mit sehr viel Misstrauen. Er hat sich aus privaten Gründen hierher versetzen lassen, sein Ego ist sowieso schon sehr angekratzt und Kirsten macht es ihm zusätzlich schwer. Mit der Super-Recognizerin Marit holt Kirsten sich eine ehemalige Polizistin dazu. Sie erkennt Gesichter, die sie einmal gesehen hat, immer wieder. Marit stammt aus Grönland, ist mit der unwirtlichen Gegend von Kindesbeinen an bestens vertraut. Die beiden Frauen kennen sich, mögen sich.  

Ein außergewöhnlich grausamer Mord, dem weitere folgen werden - führt eine Spur ins Grönlandeis? Der Fall verlangt ihnen alles ab, sie sind am Rande der Erschöpfung, lassen aber nicht locker. Auch wenn Rückschläge vorprogrammiert sind, kämpfen sie sich mühsam vorwärts. Sehr schockierende Szenen wechseln sich ab mit Fabelwesen der Grönländer. Zwischendurch ein wenig Privatleben von Marit, Jesper und Kirsten.

Ich war dicht an den Ermittlern, konnte ihr Handeln, aber auch ihre Befürchtungen gut nachvollziehen. Die Landschaftsbeschreibungen – und nicht nur diese - sind plastisch geschildert. Die undurchsichtige Story hat eine Sogwirkung, deren man sich beim Lesen schwerlich entziehen kann. Man spürt direkt die Eiseskälte. Brutal, brillant, nichts für dünnhäutige Gemüter.

„Eis. Kalt. Tot.“ von Anne Nordby - ein gelungener Reihenauftakt um die Privatermittlerin Marit Rauch Iversen. Ich werde ihr weiterhin folgen und spreche eine klare Leseempfehlung aus.