Rezension

geschichtlicher Hintergrund

Slawa und seine Frauen - Felix Stephan

Slawa und seine Frauen
von Felix Stephan

Bewertet mit 4 Sternen

~~Felix Stephan beschreibt in seinem Roman die Reise seiner Mutter zu ihren eigenen Wurzeln. Als sie fünfzehn Jahre als war erfuhr sie, das ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Ihre Mutter hatte sich als junge Studentin in Leningrad in den ukrainischen Juden Wjatscheslaw Falbusch, genannt Slawa, verliebt und wurde von ihm schwanger. Noch bevor das Kind zur Welt kam erfuhren Slawas Eltern von der unsäglichen Verbindung ihres jüdischen Sohnes mit einer Deutschen, nur 17 Jahre nach dem Holocaust. Die Verbindung wurde endgültig unterbrochen. Mit nunmehr 51 Jahren, einem Leben in einer angesehenen Familie in der DDR, jedoch einem schlechten Verhältnis zum Adoptivvater, macht sich Felix Mutter mit ihm zusammen auf die Suche nach dem leiblichen Vater. In der Ukraine hören sie nur das beste über den inzwischen verstorbenen Psychiater Slawa. Zuviel des Guten, sie möchten auch noch Sanja, Slawas in Israel lebenden Sohn aufsuchen.
Mit dem geschichtlichen und politischem Hintergrund, mit dem Holocaust und dem Leben in der DDR sowie persönliche, menschliche Beweggründe befasst sich Felix Stephan mit dieser Familiengeschichte auf eine sehr interessante Weise. Die Lebensgeschichte der Mutter wird knapp aber präzise beschrieben.