Rezension

Grisham anders als erwartet

Das Original - John Grisham

Das Original
von John Grisham

Bewertet mit 3 Sternen

„Eine Liebeserklärung Grishams an die Welt der Bücher und ihre Autoren.“ (Süddeutsche Zeitung). So wird der neue Roman Grishams auf der Rückseite des Buches beworben.

Ein Markenzeichen John Grishams, zumindest in der deutschen Übersetzung, sind die Titel, die meistens aus zwei Worten bestehen.„Das Original“ war das erste Buch von ihm, was ich nun gelesen habe. Den Bestsellerautor kannte ich bisher nur durch die Verfilmungen seiner Bücher. Die fiktive Geschichte um den Raub von wertvollen Manuskripten F. Scott Fitzgeralds ist routiniert geschrieben. Ich spürte, dass der Autor sein Handwerk beherrscht.

Das Geschehen entwickelte sich zunächst spannend, obwohl der raffiniert eingefädelte Coup recht bald schon durch eine kleine Unachtsamkeit ins Fiasko führte. Das FBI nimmt die ersten Verdächtigen fest. Zurück bleibt die wichtigste Frage, wo sind die einzigartigen Schriftstücke geblieben? Hat sie wirklich der buchverrückte Bruce Cable in seinem Tresorraum versteckt? Mercer Mann, eine junge, erfolglose Autorin wird auf den smarten Buchhändler angesetzt. Wird sie erfolgreich sein? Werden Fitzgeralds unschätzbare Schriften wieder ihren Weg in die Bibliothek der Princeton Universität zurückfinden?

In angenehm kurz gehaltenen Kapiteln mit Überschriften, die wiederum nur aus einem Artikel und einem Substantiv bestehen, stellt Grisham seine Protagonisten vor. Die Charaktere werden ausführlich beschrieben und sind gut gezeichnet.

Meine Einschätzung:

Solide erzählt mit einigen Ungereimtheiten, Wiederholungen, und Informationen, die ins Nichts führten, auf die ich am Ende keine Antwort erhielt.

Es war eine Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Mehr nicht! Bei dem exorbitanten Ruf des Autors hätte ich mehr erwartet. Seit 1991, so habe ich über den Autoren erfahren, veröffentlicht er jährlich ein neues Buch. Für mich daher verständlich, dass nicht jedes ein absoluter Knüller werden kann. Für mich war es jedenfalls keine Story, die sich im besonderen Maße aus der Masse der Gegenwartsliteratur heraushebt.

„Das Original“ ist für mich kein Grund mich weiter nach Grishams Romanen umzuschauen.