Rezension

Gute Fortsetzung, konnte für mich aber nicht mit Band 1 mithalten.

Spiel der Angst - Veit Etzold

Spiel der Angst
von Veit Etzold

Wenn ich an eine Schnitzeljagd in Büchern denke, denke ich automatisch an Veit Etzold, der mich mit seinem Thriller „Spiel des Lebens“ sehr beeindruckt hat. Somit war völlig klar, dass ich nun auch die Fortsetzung lesen würde. Wer also diese Rezension weiterlesen möchte, sollte „Spiel des Lebens“ schon gelesen haben, sonst ist die Chance groß, dass ich Euch Inhalte aus dem ersten Band verrate.
„Spiel der Angst“ knüpft nahtlos an „Spiel des Lebens an“, welcher mit einem Cliffhanger endete.
Der Leser bekommt kleinere Rückblicke auf „Spiel des Lebens“ und darf erst mal Emily und Ryan dabei beobachten, wie sie sich unbedarft und ohne jegliche Hintergedanken in New York einleben und ihr Leben in vollen Zügen genießen. Natürlich weiß der Leser, dass die beiden längst wieder bedroht werden, also wartet man schon voller Spannung auf den ersten Seiten, wie Emilys Reaktion darauf ausfällt. Der Schock sitzt natürlich tief.
Jedoch ist unsere Protagonistin nicht mehr ganz so naiv und hat einiges an Selbstbewusstsein dazubekommen. Sie nimmt den Kampf auf und wird wieder gemeinsam mit Ryan und anderen Personen vor so einigen Rätseln gestellt.
Ich hatte bei Band 2 recht schnell das Gefühl, das er etwas harmloser war als „Spiel des Lebens“, vielleicht lag das aber auch daran, dass ich den Handlungsstrang als solchen, bereits kannte. Ich wusste also, Emily muss Aufgaben lösen und ich wusste das der Psychopath Mittel und Wege hat, gewisse Szenen zu inszenieren. Dies nahm mir diesmal leider etwas die Spannung. Natürlich sollte er für einen Jugendroman nicht so blutig sein, dennoch hatte ich das Gefühl das Band 1 auf der emotionalen Ebene einfach fesselnder war und Jonathan eher mit Emilys Ängsten spielte und somit mehr Einfluss auf sie hatte.
Die Handlung konzentriert sich voll und ganz auf New York. Der Leser wird also mit vielen Orten in New York bekannt gemacht und bekommt vielerlei Informationen über die Geschichte Babylons und auch einige der Bauten in New York.
Der Schreibstil ist wie in Band eins sehr fließend und ermöglicht einen leichten Lesefluss. Es gibt viele kurze Kapitel, die dem Leser das Gefühl vermitteln, über die Seiten zu fliegen, auch wenn der Spannungsbogen mal abfällt.
Sehr gut gefiel mir hierbei, dass Veit Etzold es schaffte, das ich seine Figuren hinterfragte. Selbst ein Eismann an der Ecke wäre mir in diesem Moment bedrohlich erschienen.
Das Cover zeigt einen gewissen Wiedererkennungswert und ist diesmal statt in lila, in roten Tönen gehalten. Auch hier ist der Buchschnitt wieder verziert und zeigt die Kulisse New Yorks.

Fazit:
„Spiel der Angst“ ist eine gute Fortsetzung zu dem ersten Band, konnte aber für mich von der Spannung her leider nicht mehr so mithalten. Auch wenn es einen gut gelungenen, geschichtlichen Hintergrund aufweist, ist für mich diese Geschichte eher ausgereizt. Ob ich wirklich noch das Finale lese, weiß ich nicht. Dies hängt natürlich auch davon ab, wie dieses Finale umgesetzt wird. Trotzdem war auch „Spiel der Angst“ für mich interessant genug um mich schon fast von Emilys Paranoia anstecken zu lassen und die Personen zu hinterfragen. Hochdramatisch, wie auf dem Buchrückentext erwähnt, fand ich ihn jedoch nicht.
© Michaela Gutowsky