Rezension

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Das Spiel ist noch nicht zu Ende - neue Rätsel vor der Kulisse New Yorks

Spiel der Angst - Veit Etzold

Spiel der Angst
von Veit Etzold

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Emily vom Psychopathen Jonathan im Spiel des Lebens durch ganz London gejagt wurde, ist sie nach New York gezogen. Gemeinsam mit ihrem Freund Ryan hat sie sich dort ein neues Leben aufgebaut. Doch der totgeglaubte Jonathan lebt. Ein Jahr nach den dramatischen Ereignissen lässt er in New York ein neues „Spiel“ beginnen, das Spiel der Angst. Emilys Hoffnungen, es mit einem Trittbrettfahrer zu tun zu haben, zerschlagen sich schnell. Erneut muss sie in der ganzen Stadt Rätsel lösen, um die zu schützen, die sie liebt…

Bereits am Ende des ersten Bandes, „Spiel des Lebens“, hatte sich angedeutet, dass die Hetzjagd für Emily mit ihrem Umzug nach New York noch nicht vorbei ist. Zu Beginn dieses zweiten Teils erfährt der Leser zunächst kurz, was Emily in ihrem ersten Jahr in New York gemacht hat. Außerdem wird er darüber aufgeklärt, wie Jonathan überleben konnte und es wird angedeutet, was er als nächstes plant.

Dank der kurzen Kapitel, die aus Jonathans Perspektive geschrieben sind, hat der Leser lange Zeit einen wissensmäßigen Vorsprung vor Emily. So klammert sie sich zum Beispiel noch einige Zeit an die Hoffnung, dass Jonathan tot ist. Weil ich es zu diesem Zeitpunkt schon besser wusste, war die Spannung für mich schon zu einem frühen Zeitpunkt wieder hoch und ich fragte mich, welche Rätsel Jonathan sich wohl ausgedacht hat.

Emily sieht sich aufgrund der Umstände bald nur noch in der Lage, den Anweisungen Jonathans wie eine Marionette zu folgen. Die Rätsel sind dabei eine Mischung aus Historik- und Bibelquiz, bei denen man nebenher noch einige interessante Details erfährt. Unterstützt wird sie von ihren Freunden Ryan, Julia, Lisa und natürlich einer Suchmaschine. Mit dieser können viele Rätsel in hoher Geschwindigkeit gelöst werden, doch darum weiß auch Jonathan, der Emily nervenaufreibend kurze Zeitlimits setzt. Bald muss sie sogar merken, dass Jonathan allein beeinflusst, welche Hilfe er für sie zulässt und welche nicht. Emily werden nur wenige kurze Verschnaufpausen gegönnt, sodass die Spannung zu keiner Zeit nachließ.

Für mich ist das einzige Manko an der Geschichte, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, alles so ähnlich bereits im Vorgängerband erlebt zu haben. Die Identität des Spielers ist bekannt und die Grenzen klar abgesteckt, sodass die Spannung allein an der Frage hing, ob Emily Jonathans Rätsel lösen und ihn diesmal endgültig besiegen kann. Die Charaktere selbst sind nicht allzu tief ausgearbeitet, sondern der Fokus wird klar auf die perfide Schnitzeljagd durch New York gelegt. Auf diese muss man definitiv Lust haben, damit einen diese Fortsetzung erneut begeistern kann.

In „Spiel der Angst“ wird Emily erneut vom Psychopathen Jonathan auf eine Hetzjagd durch die ganze Stadt geschickt. Es gibt zahlreiche Parallelen zum ersten Teil, jedoch hat Veit Etzold sich neue Rätsel vor der Kulisse New Yorks einfallen lassen. Die Spannung wird durch die Frage hochgehalten, ob Emily alle Rätsel lösen kann und wer am Ende als Sieger aus dem Spiel hervorgeht – Emily oder Jonathan? Wer den Vorgänger mochte und vor allem von der spannenden Schnitzeljagd begeistern war, dem kann ich das Buch empfehlen!