Rezension

Gute Story, die noch ausbaufähig ist!

Todesspiegel - Florian Gerlach

Todesspiegel
von Florian Gerlach

Bewertet mit 2.5 Sternen

Anna ist eine junge Frau, die gerade eine enttäuschende Beziehung hinter sich hat und wieder mal auf der Suche nach ihrer großen Liebe ist. Auf einer Singlebörse gerät sie jedoch an den Falschen und wird in letzter Sekunde von ihrem neuen Nachbarn David aus einer prekären Situation gerettet. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch Davids plötzliche Abreise nutzt ein unbekannter Stalker um sich Anna zu nähern und ihr das Fürchten  beizubringen.  Unsicherheit und Angst prägen auf einmal ihr Leben.

Florian Gerlach hat mit „Todesspiegel“ ein sehr bedrückendes Thema für seinen Thriller aufgegriffen. Die Suche der Menschen nach einem geeigneten Partner nutzen kriminelle und perfide Psychopathen für ihr eigenes Vergnügen und ihre Befriedigung. Der Aufbau der Story ist interessant, es hätte ihr aber gut getan, wenn den Charakteren  von Anna, David und dem Psychopathen noch mehr Leben eingehaucht worden wäre. Die Liebesszenen zwischen Anna und David sind ein bisschen zu kitschig dargestellt und es fehlt ihnen an Tiefe und fühlbaren Emotionen.

Der Antrieb und die Bedrohung von dem Täter sind eindringlich und erzeugen schon einen gewissen Gruselfaktor. Beängstigend, wenn einer deinen Job, deine Wohnung, dein Leben und auch schon deinen voraussichtlichen Tod kennt. Seine Sammlung  von Erinnerungsstücken erzeugt  Kopfkino und die langsam sich zuziehende Schlinge um sein Opfer ist spürbar.

Das Ende des Buches ist in gewissen Punkten vorhersehbar, hat aber auch überraschende Aspekte und ein offenes Ende.

Florian Gerlach konnte mich nicht vollständig mit „Todesspiegel“ überzeugen und  mitnehmen. Mir hat ein bisschen die Raffinesse im Schreibstil und die Persönlichkeit in den Charakteren gefehlt. Der Thriller Effekt hat darunter ein wenig gelitten.

Das Buch erhält von mir 2,5 Sterne.