Rezension

Gutes Buch nach bewährtem Rezept

Das Schicksal der Zwerge - Markus Heitz

Das Schicksal der Zwerge
von Markus Heitz

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem der Leser in Dunkle Pfade einen Teil von Tungdils Geschichte hinter der Schwarzen Schlucht erlebt hat, müssen noch 200 Zyklen ins Land gehen, bis er wieder das Tageslicht erblickt. Und dann ist er endlich wieder da, doch er ist nicht mehr der Tungdil, der damals in der Schlucht verschwunden ist, oder ist er es überhaupt oder eher ein Doppelgänger? Bevor die Zweifel aus der Welt geräumt werden können, muss sich um Tungdil jedoch wieder eine Heldentruppe versammeln, denn die Scheusale, allen voran Tungdils ehemaliger Meister, wollen in das Jenseitige Land stürmen, da die Barriere sie nicht mehr aufhält. Doch bevor es los geht, sammelt der alte Meister seine Scheusale um sich. Bleibt den Helden ausreichend Zeit um eine Streitmacht zusammen zu bekommen, um das Geborgene Land erneut vor dem Untergang zu bewahren?
Man mag jetzt berechtigterweise anmerken, dass das ja schon wieder dasselbe ist: Gefahr kommt auf, keine Hoffnung in Sicht, doch Tungdil sammelt alle Streiter um sich und versucht das Unmögliche. Nichtsdestotrotz funktioniert dieses bewährte Schema auch hier erneut. Dadurch, dass Tungdil nicht mehr derselbe ist, gibt es viele neue Elemente, die größte Neuerung ist wohl, dass im Grunde Ingrimmsch der wirkliche Held dieser Geschichte ist, denn sie wird diesmal im Großen und Ganzen aus seiner Sicht geschildert. Ohnehin ist dieses Buch ab einem gewissen Punkt, an dem alle Stränge zusammenlaufen, sehr gradlinig. Das ist sehr gut, denn gerade zu Beginn, als neben der Hauptperspektive um Ingrimmsch und Tungdil, Mallenia und Coira als Figuren eingeführt werden, die jeweils einen eigenen Handlungsstrang hatten. Gerade am Anfang des Buches hätte ich lieber mehr von der Hauptperspektive gelesen, da mich die anderen mehr oder weniger langweilten, aber dann als alle zusammenfanden wurde es richtig spannend. Die einzelnen Abenteuerepisoden reihen sich aneinander, ganz wie in einem ordentlichen Fantasy-Rollenspiel. Dabei haben mir alle Figuren im Buch wirklich gut gefallen, auch Goda, Ingrimmschs Ehefrau, der als einziger eine eigene Perspektive geblieben ist. Vor allem der neue Rodario gefiel mir, obwohl ich anfangs eher “nicht schon wieder” dachte. Weniger gut gefiel mir Lot-Ionan, aus dieser Figur hätte Heitz ruhig etwas mehr machen können.
Alles in allem hat mit dieser vorerst letzte Zwergeband, trotz der kleinen Startschwierigkeiten sehr gut gefallen. Ich würde mir wünschen, dass Heitz vielleicht doch noch einen fünften Band nachlegt, da ich unbedingt wissen möchte, was nun aus Ingrimmsch geworden ist.

Fazit: Das Schicksal der Zwerge ist ein guter Fantasy-Roman nach dem bewährten Rezept der vorangegangenen Zwergebände. Die Waage zwischen Neuem und Bewährtem wird gehalten und an dem Punkt, an dem alle zusammen finden, kommt richtig Spannung auf und macht dieses Buch zu einem Fantasy-Lesevergnügen.