Rezension

Gutes Jugendbuch

Melina und die vergessene Magie - Susanne Mittag

Melina und die vergessene Magie
von Susanne Mittag

Für Melina kann der erste Schultag an ihrer neuen Schule kaum schlechter beginnen. Das schüchterne Mädchen wird von ihrem Lehrer der Klasse vorgestellt und schon gibt es die ersten Häme. Ihre Mitschülerin Lisa verlangt eine Mutprobe von ihr, um anerkannt zu werden und so sperrt sie das ahnungslose Mädchen in den Keller der Schule ein. Melina will einfach nur noch hinaus – zum Glück entdeckt sie da ein Fenster, aus dem sie klettern möchte. Doch das es sich hierbei um ein Tor in eine andere Welt handelt, erfährt sie erst viel zu spät.
Der Zauberlehrling Tann findet sie und will sie schnell wieder in die Welt der Menschen bringen, allerdings braucht er hierzu einen ausgebildeten Zauberer. Da jedoch alle Zauberer in den Eispalast gerufen wurden, kann dies nicht so schnell geschehen.
Tann macht sich mit Melina auf dem Weg zum Eispalast und muss hierbei schnell erkennen, dass im Land Lamunee längst nicht mehr alles ist, was es mal war.
Die Feuerzauberer versuchen, die Macht an sich zu reissen – und Melina steckt mittendrin in einem gefährlichen Abenteuer, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt…

Was für ein tolles Buch!

Susanne Mittag hat mit “Melina und die vergessene Magie” eine neue Welt geschaffen, die mir außerordentlich gut gefallen hat. Hier wurden Wesen geschaffen, die ich in der Form noch in keiner anderen Fantasygeschichte kennengelernt habe. Die Welt der Eis- und Feuerzauberer wird hier gut beschrieben und die Geschichte bekommt mit Salius und Morzena sein böses Gesicht.
Die Helden der Geschichte sind Melina und die Zauberlehrlinge Tann und Erel.

Leider sind diese Helden der Autorin leider nicht ganz gelungen. Ich finde sie keinesfalls schlecht, alle haben etwas liebenswertes an sich, doch hier lernt man sie nur sehr oberflächlich kennen.
Bei Melina erkennt man während der Geschichte eine Wandlung. Sie wird mutiger und selbstsicherer, ob sie allerdings schon immer so schüchtern war, wie sie an ihrem ersten Schultag wirkte, wird hier nicht aufgelöst. Außer ihrem Talent, Geschichten zu schreiben und zu reiten, erfährt man nicht allzu viel von ihr. Auch Tann und Erel blieben mir bis zum Schluss ein Geheimnis.

Da ich durch das Ende jedoch die Hoffnung habe, dass man evtl. auf eine Fortsetzung hoffen kann, will ich mit den Charakteren noch nicht allzu hart ins Gericht gehen.

Der Schreibstil ist einfach toll. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und werden zum Großteil aus Melinas Sicht geschrieben. Zwischendurch wird die Geschichte auch aus der Sicht von der gleichaltrigen Lianna erzählt, die sich als Dienerin bei Morzena aufhält.
Die Worte sind toll gewählt und die Sätze haben genau die richtige Länge. Die Geschichte steigert sich im Laufe enorm, sodass hier ein großer Lesespaß garantiert ist.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Die verschiedenen Lila-Töne und die schwarzen Schatten geben ein perfektes Bild ab. Das Mädchen auf dem Foto ist Melina. Direkt auf der ersten Seite des Buches kann man Tann in seinem Weltentor entdecken, der toll gezeichnet ist. Allerdings habe ich ihn mir während der Geschichte komplett anders vorgestellt.

“Melina und die vergessene Magie” ist ein zuckersüßer Fantasyroman, der nicht nur Mädchenherzen höher schlägen lässt. Empfehlenswert!