Rezension

Hach, ich schmachte noch

Love, theoretically -

Love, theoretically
von Ali Hazelwood

Bewertet mit 5 Sternen

Ich liebe die Bücher von Ali Hazelwood, weil sie Frauen aus der Wissenschaft in den Mittelpunkt stellt und ihnen auch Romantik und großartigen Humor, sowie scharfen Verstand und spitze Zungen zugesteht. Und was mit vielleicht sogar noch ein bisschen besser gefällt ist diese „liebe dich selbst und du bist gut so wie du bist“-Message die immer wieder mitschwingt. Eine wunderschöne, herzerwärmende Geschichte mit Witz und Verstand. Ich liebs mal wieder.

Zum Inhalt: Elsie hängt nach ihrer erfolgreichen Promotion in der akademischen Warteschleife der Professorenassistenz. Um sich über Wasser halten zu können arbeitet sie nebenbei bei einer Fake-Dating App. Und dann passiert der Supergau: der Typ der über ihre weitere berufliche Laufbahn entscheiden soll, ist der Bruder ihres aktuellen Fake-Dates. Und der hat sie unter ganz anderen Voraussetzungen kennengelernt. 

Elsie und Jack, Jack und Elsie. Oh man, die beiden haben mich so umgehauen. Ich liebe die Entwicklung ihrer Beziehung von beruflichen Rivalen zu Menschen, die aneinander und miteinander wachsen. Besonders Elsie macht im Verlauf der Handlung so eine krasse Entwicklung durch von einem passiven Mauerblümchen, das sein Licht völlig unter den Scheffel stellt, zu einer absoluten Powerfrau, die für sich einsteht und ihre Ziele verfolgt. 

Ich habe aufgrund der fantastischen Charaktere häufig beim Lesen schmunzeln müssen. Ali Hazelwood schafft es immer wieder Nebencharaktere zu erschaffen, die den Protagonisten zwar nicht die Show, sich aber in mein Herz stehlen und die Geschichte lebendig und authentisch werden lassen. 

Der akademische Background hat mir wieder richtig gut gefallen und hat der Geschichte einen interessanten Rahmen gegeben, der Themen wie Geschlechtsdiskriminierung, Ausbeutung von Post-Docs als billige Arbeitskräfte und die Undurchsichtigkeit von Auswahlverfahren für offene Stellen beinhaltet. 

Ein stilistisches Sahnebonbon waren die Emails, die Elsie von ihren unzähligen Studenten erhält. Wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll und konnte direkt nochmal stärker mit Elsie mitfühlen. 

Für mich wieder eine absolut gelungene Romcom.