Rezension

Hat alles was ein ruhiger und guter Thriller braucht

Der Gräber -

Der Gräber
von Fredrik Persson Winter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt

 

Kriminalkommissarin Cecilia Wreede ist mal wieder an einem Tatort und das was sieht, ist für sie nichts Neues. Jedes Jahr am 6. November gibt es ein neues Opfer. Der Gräber, wie sie ihn nennen, gräbt sich durch den Keller zu seinen Opfern die dann spurlos verschwinden. Es gibt keine Leiche, keinen Tunnel, nur ein großes Loch im Keller. Der Täter ist so gerissen, dass es unmöglich scheint an ihn ran zu kommen.

 

Annika Granlund arbeitet in einem kleinen Verlag als Lektorin. Der Verlag steht kurz vor der Pleite, bis Annika ein Manuskript quasi vor die Füße fällt. Es ist die Geschichte des Gräbers. Nichts ahnend, wie viel Wahrheit hinter der zunächst geglaubten fiktiven Geschichte steckt, setzt sie alles daran das Buch zu veröffentlichen um den Verlag zu retten und somit ihren Job zu sichern. Daraufhin tritt sie eine Reihe von Ereignissen los, die nicht mehr aufzuhalten sind und sie schwer belasten.

 

Meine Meinung

 

Das Buch hat mehrere Handlungsstränge. Dabei geht es hauptsächlich um Kommissarin Cecilia Granlund und das Leben von Lektorin Annika Wreede. Über den oft sehr kurzen Kapiteln steht immer ein Zitat aus dem Buch des Gräbers und ein Datum, was es spannend hält, denn die Uhr zum 6. November tickt runter und man wartet gebannt darauf, was dann passiert.

 

"Du bildest dir ein, in deinem Haus sicher zu sein.

Dass niemand an deiner abgeschlossenen Tür,

deiner Alarmanlage vorbeikommt.

Aber ich komme von unten, durch den Fußboden."

(Zitat "Der Gräber" S. 15)

 

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut geschrieben. Der Aufbau hält es spannend und fesselnd, die Zitate des Gräbers über den Kapiteln sorgen zwischendurch für Gänsehautmomente, die ein solches Buch ausmachen. Es gibt auch immer wieder sehr viel Familiendrama, was ich eigentlich nicht so mag, aber hier passt es einfach zur Geschichte und deswegen hat es mich hier überhaupt nicht gestört.

 

Die beiden Hauptprotagonistinnen sind sehr unterschiedlich. Während Cecilia mir als starke Kommissarin sehr gut gefiel war Annika doch oft recht naiv und teilweise auch etwas anstrengend, trotzdem wurden beide vom Autor sehr gut dargestellt.

 

Fazit

 

"Der Gräber" ist ein wahnsinnig fesselndes Buch, das sich durch seine vielen kurzen Kapitel und den guten Schreibstil schnell und sehr gut lesen lässt. Mich hat die Geschichte direkt in seinen Bann gezogen. Trotz den ganzen Familiendramen, was ich eigentlich nicht so mag, hat mir alles richtig gut gefallen. Die Uhr zum nächsten Mord tickt während des ganzen Buches runter und man muss unbedingt weiterlesen um zu wissen, wie es endet. Rückblicke in die Vergangenheit lassen viel Raum für Spekulationen und die Zitate aus der Geschichte des Gräbers sorgen zwischendurch für Schauermomente. Es ist kein allzu brutales Buch, aber als Thriller-Fan kommt man hier voll und ganz auf seine Kosten weswegen ich es sehr gerne weiterempfehle.