Rezension

Was ist Wahnsinn und was Realität

Der Gräber -

Der Gräber
von Fredrik Persson Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Ein düsteres Cover mit einem Erdhaufen am Ende der Kellertreppe und einem Titel, der von Rissen nur so übersät ist war der Grund warum ich dieses Buch lesen wollte und nachdem auch die Inhaltsangabe meine Neugierde bestätigte, war es klar diesen Thriller lesen zu müssen.

Die Idee dieses Plots ist großartig, denn Jeder hört doch so manche Geräusche im eigenen Haus. Wenn ich dann alleine zu Hause bin, vergewissere ich mich, dass auch alle Türen verschlossen sind… doch wie das Buch zeigt, nützt das Abschließen gar nichts!

 

Wir begleiten die Lektorin Annika Granlund, im Kampf gegen die düsteren Geheimnisse eines Manuskripts. Dieses liegt zufälligerweise und verdreckt vor ihrer Tür. Nachdem sie es las erlebt sie schockiert die morbide Autobiografie eines Serienkillers, der unter der Erde lebt und jedes Jahr am 6. November zuschlägt. Er gräbt sich durch die Erde in die Keller seiner Opfer und nimmt sie ohne jede Spur mit in die Tiefe. Die Schreibweise gleicht den Werken eines Autors, der vor Jahren sein letztes Werk veröffentlicht hat und zu dem Annika eine enge Lektorenbindung hatte. Zusammen mit dem Verlag lassen sie den Autor für Tod erklären, um dieses Manuskript zu veröffentlichen und somit sowohl den Verlag vor dem Ende zu retten und auch ihrem Wunsch nach einem Eigenheim finanziell ermöglichen zu können. Das Buch wird veröffentlicht und es wird wie erwartet ein Erfolg, doch Annika ahn nicht, welche düsteren Geheimnisse dadurch an die Oberfläche geraten und in welche Gefahr sie sich bringt. Denn jedes Wort in diesem Text ist wahr und nun hat der Killer Annika im Visier.

 

Das Buch ist in viele kleine Kapitel gegliedert, die alle mit einem Zitat des Killers versehen sind und somit schon große Neugierde auf das Kommende machen. Es gibt auch immer wieder Rückblicke auf frühere Jahre, um hier die notwendigen Informationen um den Bestsellerautor zu erfahren. Der Schreibstil ist leicht und schnell zu lesen.

Die Ermittlung des Falles wurde etwas am Rande erzählt, der Hauptfokus hier lag hauptsächlich auf der Psyche der Protagonistin Annika, die auch mit privaten Problemen und dem Kinderwunsch zu kämpfen hatte. Die ermittelnde Beamtin Cecilia kam hier deutlich zu kurz und hätte mit dem Fall um den Gräber deutlich mehr Tiefe erhalten können. Unheimliche Momente und immer wieder mystische Augenblicke machten die Story aber fesselnd und ich konnte nicht aufhören zu lesen, um dann wieder mit guten Gefühl in den eigenen Keller gehen zu können.

 

Mein Fazit: Eine gute Story mit einem gleichbleibenden Spannungsverlauf mit einem tollen Wechsel zwischen der Realität und Wahnsinn… hat mir echt gut gefallen! 4 Sterne.