Rezension

Hat mich leider überhaupt nicht überzeugt, obwohl ich mir viel davon versprochen hatte!

Ferryman - Der Seelenfahrer - Claire McFall

Ferryman - Der Seelenfahrer
von Claire Mcfall

Bewertet mit 2 Sternen

Der FERRYMAN und ich: Da wollte einfach mal so gar kein Funke überspringen. Und ich bedauere das wirklich sehr, denn der Klappentext klang so großartig, versprach mir eine intensive und fantastische Geschichte. Etwas Neues. Schon nachdem ich das Buch zum ersten Mal sah, wollte ich es unbedingt lesen. Noch mehr angefixt wurde ich dann durch den Teaser auf dem Buchrücken. Da stand nämlich, dass es ein Weltbestseller ist und für 2021 sogar eine Verfilmung angepeilt wird.

Und jetzt ? Jetzt sitze ich hier und weiß gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll, denn meine Enttäuschung ist irgendwie RIESIG !

Dylan ist auf dem Weg nach Aberdeen, wo sie ihren Vater kennen lernen will, als ihr Zug verunglückt und sie stirbt. Sie kämpft sich aus dem Zug und durch einen schier endlosen dunklen Tunnel. Auf der anderen Seite steht ein Junge, von dem sie glaubt, dass er das Unglück ebenfalls überlebt hat.

Doch Tristan ist ein Ferryman, gekommen um Dylan durchs Niemandsland ins Danach zu begleiten. Obwohl er den Job schon seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden macht, wird diese Reise anders, denn Dylan schleicht sich mit jedem weiteren Tag mehr in sein Herz.

End of Story. Naja nicht ganz, aber im Wesentlichen geht es im Buch darum, dass wir Dylan beziehungsweise ihre Seele und Tristan auf ihrem Weg durchs Niemandsland begleiten. Es ist eine mühselige Reise. Für Dylan, weil es immer nur bergauf durch die Highlands zu gehen scheint, für mich, weil ich die Geschichte einfach ganz schrecklich langweilig fand.

Man begleitet die Beiden über Stock und Stein, erlebt durch die verschiedenen Blickwinkel ihre Gefühle und Gedanken, und stellt sich den Dämonen, denen sie ausweichen müssen, damit sie sich Dylans Seele nicht greifen.

Ansich klingt das alles recht spannend und die Idee war eigentlich gar nicht mal schlecht, was definitiv schon mal einen Punkt gibt, aber die Umsetzung: Puh ! Ich wollte es wirklich mögen, aber es passiert einfach so wenig, dass ich immer mal wieder quergelesen habe, um überhaupt das Gefühl zu haben, voran zu kommen.

Die Atmosphäre ist supernüchtern, die Charaktere waren mir viel zu blass und sprunghaft, die Liebesgeschichte die sich entwickelt, überhaupt nicht greifbar und für mich auch so gar nicht nachvollzieh- oder spürbar. Die ganze Handlung dreht sich erstmal nur ums Ankommen im Danach und man hätte auch aus den düsteren Szenen in die die Beiden Dank der Gier der Dämonen stürzen, einfach noch mehr rausholen können.

Der zweite Teil, nämlich alles was nach dem ANKOMMEN passiert, hätte richtig gut werden können, doch da dreht sich dann plötzlich alles nur darum, wie Dylan am besten zurück ins Niemandsland kommt, zurück zu Tristan. Der Verlauf nimmt also eine Wendung, aber die verläuft leider total glatt und läuft ziemlich easy.

Für das Ende vergebe ich einen weiteren Pluspunkt, denn da wird dann sichtbar welche Idee die Autorin eigentlich verfolgt hat, das gefiel mir, war aber leider auch auf wenigen Seiten schon abgehandelt.

Ich würde gerne noch etwas Positives sagen, aber ich kann es nicht. Es gab keine Spannung, keine Emotionen, nichts was irgendwie tief genug ging um es wirklich richtig gut werden zu lassen. Es war einfach ein totaler Flop, der mich ernüchtert und geknickt zurück lässt, weil ich das Buch wirklich so gerne gemocht hätte.