Hat mich nicht berührt
Bewertet mit 3 Sternen
Julia und Isabell sind seit über 20 Jahren befreundet. Die eine lebenslustig und spontan, die andere zurückhaltend, leise und nachdenklich. Trotzdem finden sie zueinander und ihre Freundschaft ist innig. Was vor allem daran liegt, dass Julia geradezu abhängig von der Freundin ist und Isabell das gut gefällt. Sie nimmt sich eben vom Leben, was sie möchte, ohne groß darüber nachzudenken. Als Isabell nun an Brustkrebs erkrankt und später auch daran stirbt, bricht für Julia eine Welt zusammen. Sie ist nur noch halb, ein Ganzes existiert nicht mehr. Damit wird sie nicht fertig und sie verliert den Lebensmut. Erst allmählich, mit etwas Abstand, wird ihr gewahr, dass die Freundin vielleicht nicht ganz so perfekt war und dass es auch ein Leben ohne Isabell geben kann.
Trotz der emotionalen Themen wie Freundschaft, Tod und Trauer hat mich die Geschichte überhaupt nicht gepackt. Julias Trauer, die sich von Seite zu Seite durch das ganze Buch zieht, war mir einfach zu dick aufgetragen. Auch einige Lebensentscheidungen Julias konnte ich so nicht nachvollziehen. Statt Mitleid zu haben, ging sie mir irgendwann einfach nur noch auf die Nerven. Die Nebenfiguren blieben blass und auch Isabell und Julia sind mir in der dargestellten Form nicht nah gegangen.