Rezension

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Hat mich nicht überzeugt

Wie ein Licht im Dunkeln - Frank Christopher Schroeder

Wie ein Licht im Dunkeln
von Frank Christopher Schroeder

Bewertet mit 2 Sternen

Werbung/Inhalt: 

"(...)die Geschichte des Auftragskillers Lennart de Luca alias Kissinger. Dieser findet sich unverhofft in einer Gefängniszelle wieder und kann nicht verhindern, dass sein Bruder Rico - schwer misshandelt - Feinsteins Organisation den Rücken kehrt und außer Kontrolle gerät.
Als Kissinger herausfindet, wer dafür verantwortlich ist, macht er einen Deal mit den Behörden und beginnt nach seiner Freilassung Rache zu nehmen.
Der Roman schildert in teils beklemmenden Bildern, wie sich zwischen Kissinger und seinem Erzfeind Princelow eine Spirale der Gewalt entwickelt, die beide unweigerlich in ein Duell auf Leben und Tod verstrickt.
Ein geheimnisvoller Wanderprediger versucht Kissinger dabei den rechten Weg zu weisen, doch alles deutet darauf hin, dass dieser den Punkt ohne Wiederkehr bereits überschritten hat."

Mein Fazit: 
Die Grundidee gefiel mir gut, nur leider fand ich die Umsetzung bzw Ausarbeitung nicht so gelungen. Es gibt viel direkte Rede, und gleich zu Beginn fliesst der Lesefluss durch Zitate etc etwas stockend. Die eingestreute Gesellschaftskritik fand ich teils plakativ und oberflächlich - "consumo ergo sum", Manipulation der Massen, der Mensch als Herdentier etc. Manches war auch nahe am Klischee - so lässt sich etwa ein Politiker, der heimlich "schwul" ist, "Lustknaben" zuführen.Oder:  Im Knast wurde der Bruder des Protagonisten vorsätzlich mit dem HI-Virus infiziert ...Es gibt im Text auch eine gewisse Inkongruenz, so sagt etwa eine Person an einer Stelle tatsächlich: "...gell?" Es soll  eine uramerikanische Atmosphäre evoziert werden, was sich teils als schwierig erweist. Und leider ist der Text nicht sauber korrigiert worden, es gibt Druck-und Flüchtigkeitsfehler, und an einer Stelle einen Logikfehler, als der Wecker auf 6 h gestellt wurde, um am anderen Tag um 5 h zu klingeln. Irritiert hat mich, dass wirklich wichtige Elemente (zur Emphase) im Text GROSS GESCHRIEBEN wurden (Stil).

Und so wirklich hardboiled fand ich den Thriller leider auch nicht, da gibt es härteren "Stoff", man denke nur an Roger Smith, der seine Romane nicht einmal als hardboiled, sondern als "noir" deklariert.