Rezension

✎ Heather Morris - Die Schwestern von Auschwitz

Die Schwestern von Auschwitz -

Die Schwestern von Auschwitz
von Heather Morris

Es kann nicht genug Literatur zu diesem Thema. Und es kann nicht genug Leute geben, die diese Literatur in die Welt hinaus tragen.

Ich habe bereits viele Werke über den Holocaust gelesen - und doch gleicht kaum eines dem anderen. Obwohl so viele Menschen das gleiche Leid erfahren mussten, vielleicht sogar den gleichen Weg gehen mussten, ist doch jede Geschichte individuell.

Dies ist die erste Erzählung, in der es noch ein langes Leben »danach« gibt. Oft enden die Geschichten der Überlebenden kurz nach der Befreiung, hier jedoch wird man weit in die Gegenwart mit hinein genommen.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Der zweite Teil - die neue Existenz - zog sich stellenweise leider auch ein wenig.

Die Zeit im Konzentrationslager und die erste Zeit danach hingegen war sehr intensiv. 
Ich ertappte mich aber dabei, dass ich an einigen Stellen dachte: Ist dies wirklich so geschehen? War der Zufall tatsächlich so zugegen, dass die drei es immer wieder schafften, zusammenzubleiben oder wieder zusammenzukommen?

Am Ende gibt es ganz viele Nachworte. Von verschiedenen Personen. Mit verschiedenen (zusätzlichen) Informationen.

Für mein Befinden war vor allem die Zeit in Israel zu sehr in die Länge gezogen. Das hätte man gut kürzen und trotzdem interessant gestalten können. Ich finde es gut, wenn Heather Morris zeigen möchte, was mit den Menschen im späteren Leben geschieht. Doch hier geschah dies ein wenig zu ausführlich.

Ich tu mich schwer, eine Hörempfehlung auszusprechen. Der erste Teil ist sehr emotional, der zweite ist ein bisschen ausschweifend. Wenn euch das Leben der drei Schwestern interessiert, dann greift gerne zu. Ich werde mir noch die beiden anderen Bücher der Autorin besorgen, denn ihren Schreibstil fand ich sehr gut.

©2023 Mademoiselle Cake