Rezension

Hererwärmend und aufklärend

Panthertage - Sarah Elise Bischof

Panthertage
von Sarah Elise Bischof

Bewertet mit 5 Sternen

Sarah ist zwanzig, hat gerade die Schule hinter sich und will mit Vollgas ins Leben starten – doch dann erleidet sie einen epileptischen Anfall. Und noch einen und noch einen. Plötzlich sieht die lebenslustige Sarah sich mit einer Krankheit konfrontiert, die ihr Leben mit einem Schlag komplett verändert. Was folgt, sind eine Zeit voller Anfälle und Medikamente, viele Momente der Einsamkeit, Wut und Scham und die Konfrontation mit zahllosen Vorurteilen. Aber Sarah gibt sich und ihre Träume nicht auf. Heute, zehn Jahre, sieben Antiepileptika und unzählige Arztbesuche und Klinikaufenthalte später, ist Sarah eine junge, selbstbewusste Frau und steht mit beiden Beinen im Leben. In Panthertage blickt sie auf ihre Geschichte zurück: eine Geschichte über das Leben mit Epilepsie, das nicht immer einfach, dafür aber jederzeit lebenswert ist.

Hierbei handelt es sich um ein autobiographisches Buch, in welchem Sarah Elise Bischof dem Leser einen Ausschnitt aus ihrem Leben mit Epilepsie gewährt. Der Leser bekommt einen Einblick, wie Sarahs Alltag und soziales Umfeld funktioniert und ihre Gedanken dazu.

Das Besondere an dem Roman ist, dass man zu keiner Zeit das Gefühl mit Mitleid hat und dennoch ist man schockiert, wie unsere Gesellschaft mit jemand wie Sarah umgeht, weil einfach zu wenig bekannt ist über die Krankheit. Das Buch hilft dieses Wissen zu verbreiten und mehr Akzeptanz zu schaffen. Sarah gewährt uns ein Einblick in ihre intimste Privatsphäre und spart dabei nicht Beschreibungen, wie es ihr geht nach einem Anfall und wie hilfebedürftig sie in solchen Momenten ist. Ich finde das sehr mutig, dass sie hier offen und ehrlich schildert, wie es ihr geht, welche Schuldgefühle sie hat, dass sie ihren Freunden und ihrer Familie diese Hilfe und Liebe nicht im gleichen Maß zurück geben kann. Sie erzählt von einem Leben, in denen Tage gibt, Panthertage, in denen das Leben einen grauen, schwarzen Loch gleicht und den Kampf wieder auf die Beine zu kommen. Sarah beweist viel Tapferkeit und Wille, trotz allem nicht aufzugeben und ihre Leben, ihre Träume und Wünsche weiterzuverfolgen.

Mich hat das Buch sehr berührt und ich habe die Romanfigur „Sarah“ sehr in Herz geschlossen. Vor allem aber bin ich dankbar nun aufgeklärter über die Krankheit „Epilepsie“ zu sein. Ich empfinde große Dankbarkeit selbst gesund zu sein und weiß dies nun deutlich besser zu schätzen. Ich hätte von dem Buch auch noch weitere 300 Seiten gelesen und war traurig, dass es kurzweiliges, aber intensives Lesevergnügen war.