Rezension

Hörbuchbesprechung: Carpe Diem

Am Ende sterben wir sowieso - Adam Silvera

Am Ende sterben wir sowieso
von Adam Silvera

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Hörbuch:
Am Ende sterben wir sowieso 

Inhalt in meinen Worten:
Kurz nach Mitternacht kommt ein Anruf, du hast noch diesen Tag zu leben und dann, tja dann wirst du sterben, doch was fängt man mit einem letzten Tag an? Das kann euch Mateo und Rufus erzählen. Freunde wurden sie am letzten Tag ihres Lebens und jeder aus einer ganz anderen Perspektive. Doch es eint sie der Tod. Doch kann das alles sein? Was stellt man an einem letzten Tag des Lebens an? Was muss geklärt werden, wo sind Hoffnungen oder auch Wünsche noch unerfüllt, welchen Menschen muss man noch etwas sagen bevor es zu spät ist? Das erfahrt ihr, wenn ihr den Beiden folgt. Aber Obacht, vielleicht spricht das Gehörte ja tiefer in das Herz, als du es ahnst. 

Triggerwarnung:
Es kommen auch die Themen Suizid, Sterben und Abschied vor, wer damit also gerade seine Probleme hat, sollte da auf sich acht geben. Dennoch ist die Geschichte auch voller Hoffnung! Deswegen entscheide für dich, ob es dir gut tut. 

Wie ich das Gehörte empfand:
Zu aller erst finde ich es mutig eine solche Geschichte, wo der Tod im Hauptfokus steht, den Raum einnimmt. denn wie oft verdrängt man das Thema Tod, will nicht hinsehen, oder gar einfach verdrängen. Doch niemand weiß, wann der letzte Tag angebrochen ist, und was dieser bedeutet. Was wirst du am letzten Tag machen, wo musst du noch etwas klären? In Afrika lebt jeder Mensch so, das wenn er jemanden trifft, dann geht man ohne Streit auseinander, denn es könnte ja das letzte Mal gewesen sein. Gar nicht so einfach bewusst darüber nachzudenken, denn es macht mit jemanden etwas, wenn er weiß das ist das letzte Mal. 

Die Sprecher:
Ich finde es sehr kostbar, das dieses Hörbuch von drei Hörbuchsprecher*in gesprochen wird, denn dadurch wird die Geschichte noch viel lebendiger. 
So konnte ich mich auf jeden Charakter gut einlassen und baute zu jedem der dreien ein Gefühl auf. So fühlte ich auch den Tod mit, und musste loslassen, was nicht unbedingt leicht ist. 

Spannung:
An sich ist es ja nur ein Tag wo ich den Charakteren folgen darf, und doch ist es viel mehr, es ist ein Leben, und ein akzeptieren der Gefühle und ein zulassen der Gefühle, die die Charakter in sich tragen. 
Die Hoffnungen, die Enttäuschungen, und all den facettenreichen Gefühlen. 

Charakter:
Mein liebster Charakter ist der, dessen Vater im Koma liegt. Er ist mutig, neugierig und gleichzeitig voller Hoffnung. Er ist zum Teil noch sehr kindlich und zum anderen Teil schon sehr erwachsen. Finde ich realistisch und absolut stark. Sein letzter Freund hat mich auch sehr berührt. 

Gestaltung:
Die Geschichte wird Stundenweise erzählt, so gehe ich von kurz bis Mitternacht bis zum Ende des Tages mit den Charakteren, die ihre Geschichte in der ICH-Form erzählen. 

Thema:
Das Hörbuch erinnerte mich auch an die Buchreihe Scythe, nur aus der anderen Perspektive, nämlich was wäre, wenn das Handy schellt und man mitgeteilt bekommt, das heute der letzte Tag ist. Das finde ich toll, denn es ist an sich das gleiche Thema und doch aus einer anderen Perspektive und Scythe ist nicht umsonst einer meiner liebsten Buchserien. 

Empfehlung:
Für mich ein Meisterwerk, das sehr an meine Gefühle rüttelt und mich aufmerksam macht, das ich nicht damit rechnen kann, das dieser Tag auch neue Tage auf sich folgen hat, sondern es kann sein, das es mein letzter Tag ist. Carpe Diem eben. 
Für Menschen die gerade Probleme mit dem Tod haben, setze ich wie weiter oben jedoch die Triggerwarnung, denn es ist nicht ganz ohne sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. 

Bewertung:
Fünf Sterne für ein sehr wertvolles Hörbuch, das ein Thema auf den Tisch knallt, über das man nicht gerne nachdenken möchte und es dennoch sollte.