Rezension

Hollywood und seine Facetten..

Running up that Hill -

Running up that Hill
von Nicole Böhm

Bewertet mit 4 Sternen

Haley Sharp ist bereits als Kind in das Schauspiel-Business eingestiegen und hatte schnell großen Erfolg. Mittlerweile hat sie sich aber weiterentwickelt, ist älter geworden und will das alte kindliche Image loswerden. Sowas ist nicht unrealistisch und bekommt man ja sogar auch mal mit. Aktuell hat sie eine Zusage für eine zweite Staffel einer Serie erhalten. Der ganz große Erfolg ist es aber nicht. Daher springt sie mit ihrer Agentin von Termin zu Termin zu Termin. Netzwerken ist bei ihr groß geschrieben. Doch dabei vernachlässigt sie stark Familie und Freunde. Sie wirkt extrem einsam und verschlossen. Ihre Familie ist auch nicht glücklich darüber. Insbesondere Page, ihre Schwester, zeigt es deutlich, dass sie mit der Situation nicht zufrieden ist.

Mit Wyatt Holt ändert sich einiges. Wyatt ist frisch in Hollywood eingestiegen und ist durch ein Casting an diese Rolle gekommen. Er ist ein krasser Gegensatz zu Haley. Ihm ist Familie sehr wichtig und ist ständig locker drauf. Auch wenn er aktuell keinen Agenten hat, stresst ihn das nicht. Zu Zoe, seiner Schwester, hat er ein besonderes Verhältnis, mit der er ständig Dankbarkeits-Nachrichten austauscht. Die fand ich zwar wirklich schön, aber teilweise etwas zu viel. Hätte mir da eher mehr Handlung gewünscht.

Ich fand das Thema Film-Dreh und Schauspielerei sehr interessant und spannend. Die Umsetzung ist Nicole wirklich gut gelungen. Es gab Film-Dreh-Szenen, die immer wieder wiederholt werden mussten, weil sich einige nicht einig waren. Dennoch spannend, wie die Charaktere sich teilweise in ihren Rollen verlieren. Es gab die typischen Themen dazu. Sexuelle Belästigung, Drogen, Alkohol und natürlich der immense Druck, der auf den Schauspielern lastet. Das alles hat die Autorin gut kombiniert und verpackt. Natürlich ist auch PR ein wichtiges Thema, weswegen auch Haley und Wyatt sich als Paar ausgeben sollen.

Haley und Wyatt harmonieren sehr gut zusammen. Generell ist Wyatt ein Charakter, den man einfach mögen muss. Er ist locker und kümmert sich um seine Mitmenschen. Fand ich richtig schön. Genauso wie die Tatsache, dass Wyatt vieles einfach nicht als selbstverständlich gesehen hat, so wie zum Beispiel Annäherungen und das Anfassen, obwohl man schon Filmküsse hatte. Haley war etwas schwerer zu greifen. Aufgrund ihrer Abschottung war es schwer sie nachzuvollziehen. Ja, sie hat hier und da sehr schlechte Erfahrungen gemacht, aber irgendwie muss man doch offenbleiben. Wyatt zeigt ihr auf jeden Fall den richtigen Weg und holt sie langsam, aber sicher aus ihrem Unglücklichsein heraus. Dabei gab es leider auch einige kitschige Szenen, die das Buch meiner Meinung nach nicht nötig hatte.

 

Fazit:

Das Thema Film-Dreh und Schauspielerei hat die Autorin spannend, realistisch und fesselnd ausgearbeitet. Die Charaktere sind authentisch und handeln größtenteils nachvollziehbar, wobei ich manche Szenen etwas zu viel fand. Genau wie die Dankbarkeits-Nachrichten, die zwar echt schön sind, aber gefühlt nur zum Überbrücken waren. Im Großen und Ganzen sind Haley und Wyatt aber zwei tolle sympathische Charaktere, die ich gerne weiterverfolgen werde.

4/5 Sterne