Rezension

Huhu Thriller - wo bist du?

Blutiger Engel - Kate Rhodes

Blutiger Engel
von Kate Rhodes

Inhalt
Die Psychologin Alice Quentin wird um Mithilfe bei der Suche nach einem Serienmörder gebeten. Seine Signatur ist, dass er bei den Leichen das Bild eines Engels und blutige Federn hinterlässt. Die Opfer haben alle gemein, dass sie bei der Angel Bank beschäftigt sind oder waren. Aber wer hat es auf die Bank abgesehen und kann Alice Quentin helfen?

Meine Meinung
Es ist erstaunlich wie oft man einen Thriller vor sich hat, der in keinster Weise ein Thriller ist. Statt Spannung erfährt der Leser von den privaten Problem der Protagonistin Alice, die irgendein Trauma verarbeiten muss. Da ich den Vorgänger nicht kenne, wäre zumindest eine kleine Info über den Grund des Traumas schön gewesen. In den vorherigen Fall scheint auch ihr Bruder verwickelt gewesen zu sein, der auch noch daran arbeiten müsste, sich aber aus der gemeinsamen Wohnung in ein neues Leben aufmacht, was ihr zunächst gar nicht gefällt. Und dann lernt sie auch noch Andrew kennen, mit dem sie schon fast bereit ist eine Beziehung einzugehen - bis ... lest selber.

Tja, aber wo ist der Thriller? Ja, die Polizei arbeitet mit Hochdruck daran und außer Burns scheinen alle fiese Typen zu sein. Egal, ob die Protagonisten von der Polizei oder von der Bank. Alle kommen schlecht weg. Und auch Burns, der ja eine so große Wandlung hinter sich haben soll, wirkt blass und ohne Format.

Was mich so richtig genervt hat, war die ständige Erwähnung, wie heiß es in London ist. In gefühlt jedem Satz hat die Autorin hingewiesen, dass es immer noch unerträglich warm ist.

Dennoch liest sich das Buch gut und flüssig. Ich habe es daher auch sehr schnell ausgelesen und fühlte mich sogar unterhalten und bis zu einem gewissen Grad auch an die Handlung gefesselt. Es hat nur leider so gar nichts von einem Thriller.

Fazit
Blutiger Engel ist eine Mogelpackung. Wer einen Thriller erwartet, dürfte enttäuscht sein. Wer eine mäßig spannende, aber dennoch unterhaltsame Geschichte lesen möchte, könnte bei dem Buch dennoch auf seine Kosten kommen