Rezension

Ich hatte leider meine Probleme mit dem Protagonisten

Das Verborgene in mir -

Das Verborgene in mir
von Alexis Runa

Bewertet mit 2.5 Sternen

Frisch befördert geht Dela davon aus, dass ihr Leben genau in den Bahnen verlaufen wird, wie sie es geplant hat. Doch dann gesteht ihr ihr langjähriger Freund, dass er sich in eine andere verliebt hat und Dela verlässt, weil er sich ihr in allen Bereichen des Lebens unterlegen fühlt – als wäre das irgendwie ihre Schuld, nur weil sie beruflich erfolgreich ist!

Mars ist Fotograf und liebt es Akte zu fotografieren. Dabei hat er auch definitiv nichts dagegen hinterher mit der jeweiligen Frau im Bett zu landen, allerdings niemals öfter als ein Mal. Als er Dela begegnet, fasziniert sie ihn sofort. Er will sie vor seiner Linse haben und in seinem Bett.

 

 

Der Aufbau des Buches ist sehr interessant. Es gibt Kapitel aus Delas und Mars’ Sicht, aber auch immer wieder dazwischen ein „Abenteuer“. Diese Abenteuer werden eingeleitet mit einem angedeuteten Aktfoto (nichts krasses, ein Stück Arm oder Ähnliches, es geht nur darum, zu zeigen, wie faszinierend die Formen des menschlichen Körpers in schwarz/weiß wirken können) und das Abenteuer selbst ist auf grauen Seiten gedruckt. Dadurch hebt es sich vom Rest der Handlung ab, mit der sie anfänglich scheinbar nichts zu tun zu haben scheinen. Erst später erfährt man, was es damit auf sich hat.

Das fand ich sehr interessant, auch eben, dass die Fotos eine Rolle im Buch spielen.

 

Dela war mir nicht unsympathisch. Eben noch wähnt sie sich auf der Überholspur und alles läuft genau so, wie sie es sich erhofft, im nächsten Moment wird ihr der Boden unter den Füßen weggezogen und sie muss in diesem Bereich ihres Lebens neu anfangen, was sich auch auf ihren Job auswirkt.

 

Mars war mir dagegen leider nicht sympathisch. Seine Art ging mir einfach quer. Er wirkte auf mich, als seien die Frauen für ihn absolut austauschbar. Einfach Dinge, Spielzeuge. Ja, er verschaffte ihnen eine tolle Nacht, bevor er sie im Anschluss auf Abstand hält, aber ich war mir lange nicht sicher, ob er in ihnen überhaupt menschliche Wesen sieht, oder nur Motive für seine Kamera und Körper mit denen er ins Bett steigen kann.

 

Die expliziten Szenen fand ich gut. Für meinen Geschmack waren es etwas zu viele, bzw. der Fokus lag mir etwas zu sehr darauf, aber bei dem Genre kann das vorkommen.

 

Was mich allerdings extrem abgestoßen hat, war der Kosename „Rehlein“, das sorgte bei mir für eine heftige Gänsehaut – aber leider der falschen Sorte. Ich fand den Kosenamen total gruselig und musste dabei immer an einen ekligen alten Mann denken.

 

 

Fazit: Die Idee fand ich super und auch der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut. Aber leider hatte ich extrem große Probleme mit Mars und mit dem Kosenamen „Rehlein“ der mich deutlich abgestoßen hat. Die „Abenteuer“ haben mich irritiert und verwirrt, bis man letztlich erfuhr, was es damit auf sich hatte. 

Die Handlung selbst hat sich für mich teilweise recht gezogen.

 

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 2,5 Sterne, wobei ich mir nicht sicher bin, inwieweit mich meine Abneigung gegen den Kosenamen negativ beeinflusst hat und ich den Aufbau an sich wirklich sehr gut fand.