Rezension

Ich schreib dir morgen wieder...

Ich schreib dir morgen wieder - Cecelia Ahern

Ich schreib dir morgen wieder
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 3 Sternen

Tamara Goodwin ist 16 Jahre alt und wurde von ihren Eltern in ihrer Kindheit tüchtig verwöhnt. Dafür blieb jedoch die Beziehung der Eltern zu ihrer Tochter auf der Strecke und als Tamara eines Abends in einen Streit mit ihrem Vater gerät und ihn anschreit, ihm böse Worte an den Kopf knallt, kann sie noch nicht ahnen, dass sie ihren Vater danach nicht noch einmal lebend sehen wird.

Denn Tamaras Vater begeht Selbstmord, veranlasst durch den finanziellen Ruin, der der Familie drohen sollte, den der Vater aber vor Tamara und ihrer Mutter verheimlicht hatte.

Tamara und ihrer Mutter Jennifer bleibt nach dem Tod nichts mehr und so ziehen sie zu Tante Rosaleen und Onkel Arthur aufs Land. Dort gibt es wirklich nichts, was Tamara das Leben einfacher machen könnte. Im Gegenteil, ihre Tante Rosaleen benimmt sich sehr merkwürdig, scheint sie zu kontrollieren und etwas vor ihr zu verheimlichen, ihr Onkel Arthur hält sich irgendwie aus allem raus und erträgt stoisch das merkwürdige Verhalten seiner Frau.

Und Jennifer kapselt sich völlig ab. Sie sitzt den ganzen Tag in ihrem Zimmer, isst kaum etwas, spricht kaum ein Wort und scheint völlig in ihrer Trauer versunken.

Etwas Abwechslung bringt eine alte Schlossruine in Tamaras Leben, in deren Nähe sie sich immer wieder aufhält und die eine Geschichte von einem gefährlichen Feuer erzählt, bei dem alle Bewohner des Schlosses ums Leben kam.

Und schließlich taucht ein Bücherbus auf, und Tamara entdeckt ein merkwürdiges Tagebuch, dessen Seiten ihre Handschrift tragen und dessen Einträge immer schon vom morgigen Tag erzählen.

 

Mein Eindruck vom Buch:
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Am Anfang war mir Tamara, die Ich-Erzählerin des Buches, total unsympathisch. Eine verwöhnte Göre aus der Stadt, die sich so gar nicht mit dem Arrangieren will, was sie im Hause ihrer Tante und ihres Onkels erwartet. Sie hat ständig die große Klappe, ist egoistisch und sehr dreist im Verhalten ihrer Verwandtschaft gegenüber.

Doch Tamara entwickelt sich, zum Glück. Und mit der Zeit habe ich sie dann doch lieb gewonnen. Sie hat einen sehr ausgeprägten Sinn für Humor, der mich doch oft hat auflachen lassen.

Auch alle anderen Charaktere des Buches sind gut gezeichnet, besonders Rosaleen ist ein Fall für sich. Man kann sie schlecht beschreiben, man muss sie erleben. Sie ist wirklich total abgedreht, und teilweise habe ich während des Lesens zwischen Belustigung und totaler Abneigung geschwankt.

Ebenfalls habe ich wieder diesen magischen Touch gespürt, der die Bücher von Cecelia Ahern immer umgibt. Das Buch hat etwas sehr Geheimnisvolles und Mysteriöses und ich habe während des Lesens immer den Drang verspürt, die Rätsel so schnell wie möglich zu lösen.

Denn Rätsel stellt das Buch dem Leser so einige auf. Aber am Ende finden sich glücklicherweise auch Antworten auf alle Fragen, so dass der Leser das Buch befriedigt zuklappen kann.

Nicht gefallen hat mir leider die Tatsache, dass das mysteriöse Tagebuch irgendwie zu kurz kommt. Dafür hat die Autorin viele Nebenhandlungsstränge eingebaut, die ich teilweise als überflüssig oder zu kurz empfand. Es wäre besser gewesen, wenn das Buch etwas dicker gewesen wäre und dafür den vielen Handlungssträngen auch mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden wäre.

Einige Personen des Buches haben mich während des Lesens schier wahnsinnig gemacht und das kannte ich bisher von den Ahern-Büchern gar nicht.

Mir war das Buch am Ende etwas zu unheimlich. Das passt irgendwie gar nicht zu der Cecelia, wie ich sie sonst kenne. Die Auflösung der vielen Rätsel zum Schluss fand ich gelungen, aber auch etwas plötzlich.

Mein Fazit
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Leider ist "Ich schreib dir morgen wieder" bislang das meiner Meinung nach schwächste Buch der Autorin. Schade, aber vielleicht überzeugt mich ihr nächstes Buch dafür um so mehr.