Rezension

Idee mit Potential - aber leider langatmige Umsetzung

Die Schuld jenes Sommers - Katherine Webb

Die Schuld jenes Sommers
von Katherine Webb

Bewertet mit 3 Sternen

konnte die Umsetzung mich leider nicht zu 100 Prozent überzeugen.

Der Einstieg ist mir durch die doch sehr leichte und angenehme Sprache sehr einfach gefallen. Das Buch kommt in einer sehr düsteren Stimmung daher und spiegelt somit gut die Empfindungen der Kriegszeiten wider. Wir befinden uns zunächst im Jahr 1942 in dem Frances auf den kleinen Davy aufpasst und ihn nach einem plötzlichen Bombenangriff jedoch verliert. Unmittelbar danach wird die Leiche des Mädchens Wyn gefunden, welches 1918 urplötzlich verschwand. In Frances regen sich Erinnerungen die sie noch nicht so recht einzuordnen weiß und sie ist fest davon überzeugt, dass der kleine Davy noch lebt. Wir begleiten Frances auf ihrer Suche und begeben uns dabei auch immer wieder in das Jahr 1918 um die Umstände von Wyns Verschwinden besser zu verstehen.
Frances ist eine Protagonistin mit der ich mich auch nach 200 Seiten nicht anfreunden konnte. Teilweise versinkt sie mir ein bisschen zu sehr in ihrem eigenen Selbstmitleid um das Verschwinden von Davy, des Weiteren wirken ihre Handlungen manchmal in meinen Augen nicht glaubhaft und sind sehr sprunghaft. So bin ich mit ihr nicht unbedingt warm geworden. Einige Nebencharaktere wie ihre Tante Pam und Owen konnten dahingegen einige Symphatiepunkte bei mir sammeln, da sie in ihren Handlungen wesentlich echter und authentischer wirkten. Leider zieht sich die Geschichte sehr in die Länge und man hat das Gefühl, dass Dinge immer und immer widergekäut werden ohne dass die Handlung einen Schritt vorwärts geht. Gegen Ende zog sich die Handlung immer mehr und es war teilweise ermüdend für mich dem Buch noch zu folgen. Allgemein hat für mich der Spannungsaufbau gefehlt, beziehungsweise ein Punkt an dem mich das Buch in seinen Bann zieht und mich zum „nicht aus der Hand legen“ bringt. Leider konnte die Autorin mich nicht an diesen Punkt bringen.

Generell wäre in meinen Augen die Handlung auch in 100 Seiten weniger erzählt gewesen. Deshalb war ich froh, dass ich die 464 Seiten schlussendlich durchhatte. Schade, denn die Idee hätte wie schon gesagt, durchaus Potential gehabt.