Rezension

Idylle mit Fehlern

Bretonische Idylle -

Bretonische Idylle
von Jean-Luc Bannalec

Bewertet mit 4 Sternen

Jean-Luc Banalec ist ja bekannt für seine Bretagne-Krimis mit Kommissar Dupin, einem Pariser, den es beruflich in die Bretagne verschlagen hat. Nun ist er schon zehn Jahre dort, hat sich langsam eingelebt und wird von den Kollegen akzeptiert und respektiert. Zum Jubiläum ist eine große Feier geplant, doch dann macht ihm und seinem Team ein Mord einen Strich durch die Rechnung. 

Ein Schafzüchter von der der Bretagne vorgelagerten Belle-Ile wird in Concarneau aus dem Wasser gefischt. Dupin muss wieder einmal mit einem Boot übersetzen, doch die Insel entpuppt sich als wahres Paradies. Eine wundervolle Landschaft, seltene Pflanzen, erstklassiges Essen, hervorragender Kaffee - was braucht Dupin mehr? Wären da nicht die vielen offenen Fragen zum Mord. Der Tote war allgemein sehr unbeliebt, ein reicher Quertreiber, der den Menschen auf der Insel das Leben schwer machte. Und man hält zusammen, da hat es die Polizei besonders schwer. Komplizierter wird es, als ein Inselbewohner entführt wird...

Bannalec schreibt seine Bücher teilweise wie Reiseführer. Er sucht die interessantesten Orte der Bretagne auf und hier hat er ein besonderes Kleinod gefunden. Manchmal geht die Landschaftsbeschreibung allerdings etwas auf Kosten der Spannung, im Mittelteil zieht sich das Buch. Aber insgesamt ist es sehr gut lesbar geschrieben und wirkte auf mich wie ein kleiner Urlaub in der Bretagne. Gerade bei dem usseligen Wetter eine willkommene Abwechslung, wenn man über eine Hitzewelle und unendliche Sonnenstunden liest!