Rezension

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Das Schicksal der Sternentochter - Anna Valenti

Das Schicksal der Sternentochter
von Anna Valenti

Bewertet mit 4 Sternen

Fans der Reihe haben sehnlichst auf den dritten Teil gewartet.
1894, Caroline Caspari wandert nach Amerika aus und lässt die Vergangenheit hinter sich, jedenfalls versucht sie es.

Wie auch in den vorangegangenen Büchern erlebt man hier Historie. Die Situation auf einem Auswandererschiff, Neuanfang in Amerika, das Leben in Kentucky zu dieser Zeit, Pioniergeist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Rassenkonflikte auch nach dem Bürgerkrieg sind das Thema und werden anschaulich geschildert. Man erkennt hier umfangreiche Recherche in vielen liebevollen Details. Der Schreibstil ist der Zeit angepasst und unterstreicht den authentischen Eindruck. Und tatsächlich beruht die Geschichte auf einem wirklichen Schicksal, was sie zusätzlich interessant macht.

Allerdings hat mich dieses Buch nur am Anfang und am Ende wirklich gefesselt, was daran liegen kann, dass das die Passagen sind, in denen Caroline selbst einschneidende Erlebnisse hat.
Dazwischen liest man viel über das Leben in Amerika und lernt einige Menschen dort näher kennen. Man erfährt vom tragischen Schicksal ihrer Freundin Anna, die zunehmend unsympathisch wird, vom herzensguten Onkel Louis und seiner Familie, von Victoria, der reichen, verwöhnten Tochter eines Plantagenbesitzers und dann ist da noch ein einsamer, unzugänglicher Nachbar…
Vielleicht sind die Charaktere auch die Spur zu schwarz-weiß geraten, um wirklich zu überzeugen.

Zum Ende hin ändert sich Carolines Situation wieder einmal dramatisch und lässt einen dann doch neugierig auf den letzten Band zurück.
Auch wenn es zwischendurch einige Längen hatte, hat mich das Buch jetzt gepackt und ich warte mit Spannung auf das Finale.