Rezension

Informativ und spannend

Sturm - Christoph Scheuring

Sturm
von Christoph Scheuring

Bewertet mit 3.5 Sternen

Aufmerksam geworden auf das Buch bin ich tatsächlich durch das Cover, das mich im Bücherladen direkt ansprang. Da musste das Buch dann natürlich mit, den auch inhaltlich klang es nach meinem Geschmack: 

Die 17-jährige Nora beginnt, sich für den Tier- und Umweltschutz zu engagieren. Nachdem sie eine Aktion am ortsansässigen Schlachthof übertreibt, wird sie zu Sozialstunden verurteilt. Sie bekommt die Gelegenheit, diese in Kanada an Bord eines Fischkutters abzuarbeiten. Mit Johan, dem Kapitän, wird sie jedoch erstmal nicht wirklich warm und dann kommt es auf hoher See zu einem heftigen Sturm. 

Der Schreibstil gefiel mir ziemlich gut, das Buch lies sich schnell weglesen. Hier und da fehlten mir ein paar Emotionen, aber das kann natürlich auch der Protagonistin geschuldet sein, die nicht gerade liebevoll aufgewachsen ist. Noras Entwicklung fand ich plausibel, an manchen Stellen vielleicht etwas übertrieben, aber insgesamt interessant zu lesen. Bis zum Gerichtsverfahren fand ich den Aufbau des Buches wirklich gut. Danach finde ich tatsächlich, dass dem Buch hier ein bisschen mehr Ausführlichkeit und ein paar Seiten mehr gutgetan hätten. Das Kennenlernen mit Sarah - gerade rückblickend vom Ende des Buches aus gesehen - geht mir einfach zu schnell, und dass Nora so mir nichts dir nichts ohne große Vorbereitung alleine nach Kanada geschickt wird, um Fischern, die davon vermutlich eher nicht begeistert sind, über die Schulter zu gucken, fand ich etwas unlogisch. 

Das etwas offene Ende war dann auch nicht ganz so meins, mir wäre eine Entscheidung an der Stelle tatsächlich lieber gewesen. 

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen, es war wirklich spannend, der lange Überlebenskampf auf dem Boot wurde nicht langweilig und es werden wirklich wichtige Themen angesprochen. Gerade die Diskussion, wer denn nun näher an der Natur ist - Johan, der Fische tötet, oder Nora, die der Meinung ist, kein Lebewesen sollte sterben müssen - fand ich sehr interessant und tiefgründig. 

Ich kann das Buch sehr empfehlen, denn trotz meiner Kritikpunkte war das ein sehr rundes Lesevergnügen.