Rezension

Irgendwann läuft das Fass über

Am Ende zu viel -

Am Ende zu viel
von Kathrin Heinrichs

Bewertet mit 5 Sternen

Dies ist bereits Band drei der Reihe mit dem ehemaligen Schreiner Anton und seiner polnischen Pflegekraft Zofia. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können separat voneinander gelesen werden.

Ich mag diese Reihe mit dem so ungewöhnlichen wie auch unterschiedlichen Ermittlerduo. Der gesundheitlich sehr angeschlagene Rentner weiß nicht mehr, warum er noch auf der Welt ist. Aber der Mord an einem Banker weckt seine Lebensgeister. Als Einheimischer und ehemaliger Handwerker im Dorf weiß er wo und wie er an Informationen kommen kann. Immer mit dabei ist Zofia, die ihn tatkräftig unterstützt und ebenfalls zur Vervollständigung des Puzzles beiträgt. So sind sie meist den ermittelnden Beamten eine Nasenspitze voraus. Zu ihnen gehört ausgerechnet auch Antons Sohn und diesen treiben die Nachforschungen seines Vaters oft zur Weißglut.

Die Charaktere sind so realistisch wie gerade aus dem Leben gegriffen gezeichnet. Ich konnte mir die Rentner an der Bushaltestelle bildlich vorstellen und bei den Gesprächen an der Frittenbude fühlte ich mich wie mittendrin. Und sympathisch sind mir die meisten Protagonisten hier auch.

Der Schreibstil von Kathrin Heinrichs ist einfach, flüssig zu lesen und mit einem Schuss Humor versehen. Ohne großes Blutvergießen hat sie spannende Unterhaltung zum Miträtseln geschaffen. Es hat lange gedauert bis ich den wahren Täter erkannt habe. Der Hintergrund für diese Tat ist ein sehr trauriger und was selten vorkommt, ich habe Mitleid mit dem Täter gehabt.

Ich hoffe, dass es trotz Antons angeschlagener Gesundheit und seinem Herzproblem noch einige Fälle mit ihm und Zofia geben wird.