Rezension

Irreführend!

Heißhunger - Joanne Fedler

Heißhunger
von Joanne Fedler

Bewertet mit 2.5 Sternen

Auch ich habe mich von Titel und Buchrücken in die Irre leiten lassen. 

Das Buch hat mit einem "Diätbuch" oder einem Ratgeber à la Moppel-Ich herzlich wenig zu tun. Es geht letztlich weniger um Diäten, Essen und Abnehmen als solches, als vielmehr um das Phänomen "(Heiß)Hunger" in all seinen Facetten, nicht nur in Bezug auf Nahrung.

Letztlich handelt es sich um eine mehr oder weniger tiefgründige Autoiographie einer jüdischen Weißen, die aus Südafrika nach Australien auswandert und ihre damit verbundenen Verluste unter die Lupe nimmt. Ja, sie geht zur Ernährungsberatung, und ja, sie hat Übergewicht und will abnehmen (bzw. meint, dies zu müssen). Aber das ist nur Thema am Rande. Es geht mehr um die Gefühle des Verlustes von Vertrautem, des Loslassens von Liebgewonnenem.

Ich bin zwiegespalten, was die Bewertung anbelangt, weil das Buch absolut nicht das ist, was es vorgibt zu sein: statt einer leichten Frauenlektüre für den Strand bekommt man buddhistische Lebensweisheiten sowie Gewalt und Elend in Südafrika vor die Füße geworfen, gepaart mit dem Verzicht auf Schönes ohne Sinn und Zweck.

Hier muss wohl jeder für sich entscheiden, ob ihm dieses Buch etwas geben kann. Bei mir war das jedenfalls nicht so.