Rezension

Ist der Teufel wirklich zurück?

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück - Lauren Weisberger

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück
von Lauren Weisberger

Obwohl es mich natürlich auch immer brennend interessiert, wie es mit den Charkteren, die einen mehrere hundert Seiten lang begleitet haben, weitergeht, nachdem die letzte Seite umgeblättert wurde, frage ich mich manchmal, warum manche Autoren es nicht einfach bei einem erfolgreichen, runden Einzelwerk belassen können. Das soll nicht heißen, dass Lauren Weisbergers "Die Rache trägt Prada" schlecht ist... aber so ganz mit der teuflischen Premiere mithalten, konnte es dann doch nicht.

 

So richtig konnte ich mir, wie man vielleicht merkt, zwar keine Meinung zu dem Buch bilden, aber ich versuche es trotzdem mal: Also...

Die Fortsetzung setzt ca. 10 Jahre nach dem ersten Buch an, was ich nicht schlecht finde, weil seitdem eine ganze Zeit vergangen ist. Ich kann mir auch tatsächlich vorstellen, dass Andys Leben so verlaufen ist, wie es beschrieben wird. Ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht zu viel verraten, weil mir persönlich dieser Mix aus Rückblenden und Zeitsprüngen als Leser sehr gut gefallen hat, wodurch man das Puzzle nach und nach zusammen setzt.

Irgendwie kam mir dieses Buch, ehrlich gesagt, nicht wirklich wie eine Fortsetzung vor, sondern vielmehr wie etwas unabhängiges, seperates. Natürlich trifft man all die alten bekannten Runway-Gesichter wieder, trotzdem hat dieser Roman eine ganz andere Dynamik. "Der Teufel trägt Prada" war irgendwie schneller... die Handlung rasanter und der Terror, den die Hautperson alltäglich durchmacht, greifbarer. Andy ist jetzt erwachsen, was allem eine ernstere, weniger komödiantische Note verleiht und sie selbst auch komplett andere Prioritäten setzen lässt.

Etwas, an das ich mich ebenfalls erst gewöhnen musste, was jedoch keinen allzu großen Störfaktor darstellen sollte, ist der Wechsel der Erzählperspektive. So ganz verstehe ich immernoch nicht, wieso die Autorin von der ersten in die dritte Person wechselt, nur um dann doch die Geschichte weiterhin aus Andys Sicht zu erzählen.

 

Fazit: Eine annehmbare Fortsetzung (es gibt wirklich VIEL schlimmere), die ihrem Vorgänger doch in einigem nachsteht. Trotzdem kann man es getrost aus dem Regal nehmen ohne das vorherige Buch gelesen zu haben, weil es einfach eine ganz eigene Geschichte erzählt. Eine schlechte Kritik hat dieses Buch wirklich nicht verdient, doch da man die beiden Bücher zwangsläufig miteinander vergleicht, würde ich sagen, dass die Rache des Teufels vielleicht etwas zu milde ausgefallen ist...