Rezension

Je Oller, je doller

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren -

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
von Sybille Bullatschek

Bewertet mit 3 Sternen

Darum geht es:
Sybille Bullatschek ist Pflegekraft im Seniorenheim. Neben ihren Senioren, die sie ziemlich Kraft und Nerven kosten, hat sie es auch noch mit einem neuen Heimleiter zu tun. Und der will auf Biegen und Brechen neuen Wind wehen lassen. Und so arbeiten die Pflegekräfte fortan nicht mehr in einem Seniorenheim, sondern in einer Business-Company im Health-and-Care-Sektor. Schließlich will man Heim des Jahres werden. Aber ob das mit verlorenen Gebissen, 88-jährigen Senoritas beim Speed-Dating und abtrünnigen Senioren, die Sybille aus dem Puff abholen muss, gelingt? Wir werden sehen!

 

Meine Meinung:
Die Autorin dieses Buches (Ramona Schukraft) ist als Comedian seit 13 Jahren in der Rolle der Pflegekraft Sybille Bullatschek unterwegs. Und aus Sicht dieser Pflegekraft erleben wir auch das Buch. Im Altenheim geht es drunter und drüber, was immer wieder (wie sollte es bei einem Comedian auch anders sein) für Lacher sorgt. Was aber anfangs noch alles sehr witzig ist (und was man sich durchaus vorstellen kann) wird zum Ende hin immer alberner, unrealistischer und platter. So gehen die Senioren z.B. anfangs mit zu einem Speed-Dating oder ein Senior „türmt“ und wird im Puff wiedergefunden … zum Ende werden aber alle durch verschiedenen Raumsprays in verschiedene Zustände versetzt und es bricht das völlige Chaos los. Konnte ich die ersten 200 Seiten des Buches noch über die Aktionen herzlich lachen, habe ich am Ende nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Leider.

Auch der immer wiederkehrende „Dialekt“ hat mich mit seinem ständigen „net“ (statt nicht) und „Pflägekraft“ doch deutlich genervt, denn er kam leider nicht nur in der wörtlichen Rede (wo es ja durchaus Sinn macht und hingehört) vor, sondern auch im erzählenden Teil. Das hat leider auch immer wieder den Lesefluss eingebremst. Ansonsten plätschert es so vor sich hin. Große Höhepunkte gibt es nicht.

Das Buch soll auf die Missstände in der Altenpflege aufmerksam und den Beruf des Altenpflegers attraktiv machen. Ob das gelungen ist? Ich bin mit nicht so sicher.

Das Buch ist 334 Seiten lang und in insgesamt 13 Kapitel unterteilt. So lässt es sich gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

 

Mein Fazit:

Wer Comedy liebt, der wird sich sicher mit diesem Buch wohlfühlen. So für „Zwischendurch“ ist es ganz gut geeignet. Von mir gibt es 3 Lesesternchen.