Rezension

✎ Joël Dicker - Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert - Joël Dicker

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
von Joël Dicker

Als ich dieses Buch bekam, bin ich fast vom Stuhl gefallen - 727 Seiten und dann auch noch eins der größeren Taschenbücher. Ö.ö Ehrlich gesagt habe ich auch gar nicht damit gerechnet, das Werk sooo schnell durchzulesen - innerhalb von 4 Tagen!

Nach Beendigung dieses Wälzers musste ich meine Eindrücke erst mal sacken lassen, wobei ich auch jetzt noch nicht so ganz klar bin, was meine Gedanken dazu betrifft.

Ich tat mich ganz besonders mit dem Anfang schwer, denn der kam für mich nur schleppend in Gang und ich hatte schon die Befürchtung, es würde sich das ganze Buch so hinziehen. (und es würde sich als Fehlentscheidung entpuppen, dieses Buch lesen zu wollen) Irgendwann wurde es dann doch interessant und ich wollte immer wieder wissen, wie es weitergeht und konnte mich kaum von ihm trennen. Diese Spannung war dann auch bis zum Schluss vorhanden. Zumal es dazu ständig unerwartete Wendungen gab, die ich echt nicht vorausgesehen hatte und die mich teilweise auch schockierten. Teilweise fand ich aber auch gerade diese Wendungen ein bisschen anstrengend, denn dadurch wurde die Story immer wieder in eine andere Richtung gelenkt (manchmal wollte ich einfach gerne zum Ende kommen), die Seiten mehr und für mich teilweise auch ein bisschen unglaubwürdig bzw nicht ganz nachvollziehbar.

Was mich sehr arg gestört hat, waren die ständigen Wiederholungen, über die ich dann auch einfach hinweggelesen habe. Nicht nur Situationen oder Hinweise / Tatsachen wurden öfter wiederholt, sondern auch ganze Seiten! Ich glaube, wenn man diese weglassen würde, hätte man sicher an die 200 Seiten gespart.

Mich fasziniert das Buch nicht und ich kann die überschwängliche Begeisterung mancher Leser leider nicht so ganz nachvollziehen - dafür war es mir an der ein oder anderen Stelle nicht ausgereift genug -, aber dennoch bin ich beeindruckt von seiner Andersartigkeit.

Wer einen Krimi möchte, der auch ein bisschen Liebe enthält (die ich jedoch nicht wirklich nachvollziehen konnte), bei dem man ab und zu auch mal lachen kann und wem diese mehr als 700 Seiten nicht abschrecken, der kann dieses Buch ruhig mal lesen.

©2016