Rezension

Justizirrtum?

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir -

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
von Leo Born

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Der Polizist Jack und die Fallanalytikerin Viola sind alarmiert, als in Frankfurt mit Lilien in Szene gesetzte Frauenleichen auftauchen. Dieses Szenario gleicht einer Mordserie vor einigen Jahren, bei dem sie gemeinsam den "Lilienmörder" Curt Weinert zur Strecke gebracht haben. Gibt es jetzt einen Nachfolger, der sich zugegebenermaßen sehr gut auskennt oder sind bei der damaligen Ermittlung Fehler aufgetreten oder - noch schlimmer - ist Curt Weinert ein unschuldiges Opfer von Polizeiwillkür?

 

Mein Eindruck:

Es gibt nicht viele Autoren, die geübte Krimileser trotz einer geringen Anzahl an Figuren sehr lange Zeit in die Irre führen können, aber Leo Born gehört eindeutig zu dieser Gruppe. Immer wenn man meint, dass die Handlung jetzt eindeutig in eine Richtung weist, zieht Born kaltlächelnd ein Umleitungs-Schild aus der Tasche. Bei seinem Personal ist Born nicht besonders experimentierfreudig: Wie Mara Billinsky – Borns Protagonistin der „Krähen“-Reihe – hat Jack ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater, eine Art von Beziehung zu einer sehr präsentablen Person in seinem beruflichen Umfeld, wohnt gewöhnungsbedürftig und verhält sich absolut unkonventionell mit einer Vorliebe für einen abgedrehten, fahrbaren Untersatz. Glücklicherweise gibt es noch eine Gemeinsamkeit: Die Vorliebe für einen schrägen Humor, die das Umfeld zum Verzweifeln bringt, die Leserschaft jedoch absolut begeistert. Da also dieser erste Teil einer Reihe viele Wendungen und eine spannende Geschichte beinhaltet und das Personal schön schräg und dennoch effektiv arbeitet, wünscht man sich gerne eine weitere Story aus dem Diehl-Kosmos.

 

Mein Fazit:

Leo Born liefert ab, - auch mit einer männlichen Hauptfigur