Rezension

Sereinmörder

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir -

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
von Leo Born

Bewertet mit 5 Sternen

In Frankfurt wird eine nackte tote Frau aufgefunden, die mit Lilien bedeckt wurde. Das gab es schon mal, doch der vorherige Mörder, Carl Weinert, sitzt hinter Gittern. Das treibt die Kommissare Jack Diehl und sein Team fast zum Wahnsinn. Ein neuer Lilienmörder wird schon von der Presse ausgerufen. Doch Viola, die Psychologin, will das so nicht stehen lassen und trifft sich im Gefängnis mit Carl Weinert, doch ohne Erfolg.  Das Verhältnis zwischen Viola und Jack ist nicht ganz einfach, sie waren mal zusammen, aber sind doch total unterschiedlich. Natürlich sucht die Polizei auch die Familie Weinert auf, um Verbindungen zu dem Mörder zu suchen. Dann gibt es eine weitere tote Frau, an einem abgelegenen Ort abgelegt. Auch hier ist die Fotografin Berenice zur Stelle, um Aufnahmen zu machen. Allerdungs finden Jack und sein Team keine weiteren Spuren und sie tappen weiterhin im Dunkeln. Jack bekommt einen Anruf aus dem Gefängnis, dass Weinert mit ihm sprechen will. Der Anwalt begleitet ihn doch es kommt Jack vor, das Weinert ihn auf den Arm nehmen möchte, doch sie müssen allen Spuren nachgehen. Doch dann wird die nächste tote Frau gefunden und der Druck auf die Polizei wird immer größer.

„Lilienopfer“ von Leo Born ist ein sehr spannender Thriller. Die Charaktere, die der Autor hier aufzeigt, haben alle Ecken und Kanten. Jack Diehl, der Cowboy, bekannt für seine unkonventionellen Ermittlungswege. Viola, die Psychologin, deren Beziehung zu Jack wie Feuer und Wasser zu beschreiben ist. Dann ist da noch die junge Polizeifotografin Berenice, das jüngste Mitglied im Team und auch sehr selbstbewusst. Dann ist da noch Kornfeld, der Chef des Teams. Er ist etwas Besonderes, denn er ist als Chef so ganz anders und steht hinter seinen Kollegen und vor allem vermittelt er häufig zwischen Jack und Viola. Dieses ganz Spannungsfeld tut dem Thriller sehr gut, weil dadurch nicht nur die bizarren und äußerst brutalen Morde für Spannung sorgen, sondern auch das Innenverhältnis bei der Polizei einen großen Teil dazu beiträgt. Sehr im Unklaren sind die Rollen der Weinerts, vor allen die des verurteilten Mörders Carl, der sich als Justizopfer darstellt und sein Anwalt. Spannend ist auch die Inszenierung der Morde, alle mit Lilien bedeckt, daher der Titel, aber auch der immer wiederkehrenden Beschreibung aus einem Lilienhaus, das schon einige Hinweise auf die taten gibt. Das trägt alles dazu bei, dass der Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten bleibt, obwohl es auch immer wieder Hinweise gibt. Ganz elegant finde ich die vor jedem Mord eingeschobenen literarischen Gedichte.

Ich finde den vorliegenden Thriller von Leo Born sehr gelungen und seine sehr kraftvolle Schreibweise sehr anregend. Ich kann diesen Thriller nur all zu gerne weiterempfehlen und ich bin davon überzeugt das die Fangemeinde der Figuren von Leo Born weiterwachsen wird.