Rezension

Kalte Havel

Kalte Havel - Tim Pieper

Kalte Havel
von Tim Pieper

Bewertet mit 5 Sternen

Am Ufer der Havel wird ein junger Mann erschossen, sein bester Freund verschwindet spurlos. Es ist der Sohn einer Potsdamer Staatsanwältin, die viele Feinde hat. Für Hauptkommissar Toni Sanftleben beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Entschlossen ermittelt er in den Beelitzer Heilstätten und an anderen gespensterischen Orten, die dem Verfall preisgegeben sind. Doch die Ruinen sind bewohnt und werden mit allen Mittel verteidigt...

Der zweite spannende Fall für Kommissar Toni Sanftleben, der mich genauso fesseln konnte wie ‚Dunkle Havel‘.
Der Schreibstil des Autors ist geradlinig und recht direkt, die verwendete Sprache passt gut zu den Charakteren. Die Handlungsorte und die, die Szenen umgebenden, Landschaften sind sehr detailliert beschrieben, so dann man sich als Leser direkt in die Handlung und die Szenerie hineinversetzen kann.
Auch die Charaktere sind sehr bildhaft und lebendig beschrieben, Hauptkommissar Sanftleben wie gewohnt mit charismatischen Ecken und Kanten, die durch Sofies Anwesenheit jedoch etwas abgerundet wirken. Auch die restlichen Charaktere sind lebensnah porträtiert, ich konnte mir von allen ein rundes Bild machen.
Die Handlung erfährt der Leser nicht nur durch die Perspektive des Hauptkommissars, sie wechselt zwischen den Schlüsselpersonen hin und her, so dass der Leser die Chance hat, einen Überblick über alle Details der Tat zu erhalten.  Obwohl dem Leser viele verschiedene Sichtweisen bekannt sind, ist es für mich jedoch unmöglich gewesen, den Täter auf eigene Faust zu ermitteln. Zu verstrickt ist die ganze Angelegenheit.
‚Kalte Havel‘ ist ein authentischer, spannender Kriminalroman, der den Leser ab der ersten Seite fesseln kann.