Rezension

Kein leichtes Buch, für mich eine literarische Perle.

Luzies Erbe - Helga Bürster

Luzies Erbe
von Helga Bürster

Bewertet mit 5 Sternen

Helga Bürster erzählt die Geschichte von Luzies Familie, Luzies Leben während und kurz nach dem 2. Weltkrieg und des totgeschwiegenen Großvaters Jurek, jenes polnischen Zwangsarbeiters, in den sich Luzie in den Wirren des Krieges verliebte.
Dann wurden aus der Rassenschande auch noch zwei Kinder geboren.
Helga Bürster erzählt wie ein Schicksal die Jahrzehnte überdauert und dass es für eine Versöhnung nie zu spät ist.
Das nach Kriegsende der Krieg in den Köpfen der Menschen nicht gleich vorbei ist.
Das sich jede der Verletzungen tief in die Seele der Menschen reingesetzt hat, es ist nicht so einfach ist, das alte Leben wieder aufzunehmen.
Das sich das Schweigen fortsetzt, über die gesamte Familie.
Vier Generationen haben unter dem Mazur’schen Schweigens gelitten.
Es ist tief bewegend, wie ein Schicksal die Jahrzehnte überdauert,
wie das Schweigen über die Vergangenheit eine Familie überschattet.
Alles das wird wunderbar mit sehr ausdrucksstarken Sätzen unprätentiös und lebensnah erzählt, so dass es nie rührselig oder kitschig wird.
Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben
und man kann sich sehr gut mit ihnen Identifizieren.
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie sehr eindrucksvoll vermittelt.
Kein leichtes Buch, für mich eine literarische Perle.