Rezension

kein überflüssiges Wort

Der Geiger - Mechtild Borrmann

Der Geiger
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Ilja Grenko ist der Stargeiger in Moskau und nach einigen Auslandsaufenthalten spielt er im Mai 1948 wieder im Tschaikowsky-Konservatorium, dort wo er gelernt hat, wo seine Frau und die beiden kleinen Söhne leben. Er ist noch ganz in den letzten Klängen des Konzerts versunken, als er aufgefordert wird, mitsamt seiner Stradivari der Polizei zu folgen. Ihm bleibt keine Möglichkeit, sich von seiner Familie zu verabschieden. In der Lubjanka, dem gefürchteten Gefängnis, wird er des Landesverrates für schuldig befunden und deportiert. Der Familie wird mitgeteilt, er habe sich in den Westen abgesetzt. Als Strafe hat Galina mit den Söhnen Moskau zu verlassen, sie werden nach Kasachstan deportiert und kämpfen sich mühsam durchs Leben.

60 Jahre später erfährt Sascha von seiner Schwester etwas über ihrem Großvater und Sascha sucht nach den Hintergründen der Verhaftung und den Verbleib der wertvollen Stradivari.

Eine Familiengeschichte, ein politischer Roman, ein Agententhriller, ein Roman über Flucht und Auffanglager, über Hoffnung und Verzweiflung. In diesen noch nicht einmal 300 Seiten steckt enorm viel, kein Wort ist überflüssig, durch die verschiedenen Zeiten 1948 und 2008 ist es sehr abwechslungsreich und spannend.