Rezension

Keine Idylle auf der Heide

Von Norden rollt ein Donner -

Von Norden rollt ein Donner
von Markus Thielemann

Bewertet mit 5 Sternen

"Von Norden rollt ein Donner" von Markus Thielemann ist ein Roman, der mich ob seiner Vielschichtigkeit überrascht hat.
Es ist ein Roman über Generationen, es ist ein historischer Roman und im Hintergrund lauern auch noch Verbrechen.
Erzähler ist hier Jannes, der volljährige Sohn auf dem Heidehof, der wie schon sein Vater Friedrich und sein Großvater Wilhelm Schäfer ist. Mit den Hunden treibt er die Schnucken über die Weide und verrät dabei so einiges aus seinem Leben und seinen Gedanken.
Wie vieler Orts sind auch hier die Wölfe zurück und man plant Maßnahmen für den Herdenschutz, Hunde und neue Zäune, die aber nicht richtig in die Finanzen passen. Die Wölfe sind hier nicht nur die einzige Bedrohung. Die Oma ist wegen ihrer Demenz im Heim, der Vater soll zum Neurologen und Jannes macht sich Sorgen um seine eigene geistige Gesundheit. Er beginnt nämlich eine Gestalt zu sehen, auf der Heide und sie ist nicht der böse Wolf. Jannes beginnt zu erkunden und in der Geschichte der Region nachzuforschen.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, gerade das Leben auf dem Hof, das ganz sicher keine Idylle ist, und auch der Wolf, der hier nicht die größte Bedrohung darstellt. Die Worte, die der Autor findet, sind eindringlich, fast poetisch, manchmal hält man beim lesen fast die Luft an.
Gut gefallen hat mir auch die Rolle der Mutter, irgendwie hat sie alles zusammengehalten und wurde von den Männern als selbstverständlich gesehen. Hier hatte jemand einen guten Blick auf diesen Hof und seine Bewohner.